Wer sich krampfhaft durch Goethes Faust gebissen hat, nur um zu behaupten ihn gelesen zu haben und jetzt deshalb nie mehr ein Buch anfasst, sei geraten Bulgakov zu Lesen. Das ganze stressige Dichtwerk Goethes entfällt, sollen sich sich die Schöngeister mit dem Kauderwelsch rumplagen. Bulgakov ist einfach moderner, witziger und nie weniger intelligent. Er ist halt einfach näher am Volke. Wo ein Gothe Wert darauf legt nicht nachvollzogen zu werden, bemüht sich ein Bulgakov immer schlüssig und nah am Leser zu erzählen. Nicht das der faustus schlecht wäre, aber mein Gott, aktualisiert doch endlich mal das geschreibsel von dem Herrn Geheimrat, braucht heutzutage wirklich keiner mehr außer vieleicht ein paar eingefleischten Germanisten, viel Spass. Nun zum Buch. Der Teufel taucht auf im Russland des frühen 20. Jahrhundets. Der gebildete Mensch ist Rationalist und Technokrat, Gott ist Tot und all der ganze kram. Der Teufel verführt, wie er es immer getan hat, der Mensch hat sich nicht groß geändert in den letzten 30000 Jahren, wer gutes tut, tut gutes, wer böses tut, tut böses (um mal beim ultimativen Klassiker zu bleiben). Der Roman ist einfach schön zu Lesen, besitzt Hintergrund als auch Tiefgang und wirkt immer noch "Up to Date". Also: Bitte Lesen.Vollständige Rezension lesen
Bulgakow behandelt das "ewige"faustische Thema der Menschheit:die Vervollkommnung der eigenen Persönlichkeit im gesellschaftlichen Umfeld der Sowjetunion der 30er Jahre.Durch seine Parallelhandlung im Jerusalem des Pontius Pilatus bringt er die Christusgeschichte im Kontext zur-nicht nur der 30er-Jahre-Moderne.Ein zeitloses Buch;das sich in voller Tiefe wahrscheinlich erst nach wiederholtem Lesen voll erschliesst. Eine "Immergrüne" Empfehlung! Thomas Bernhardt
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