Moderne Klavierschule für Jugendliche und Erwachsene
Ich bin hauptberuflich als Instrumentallehrer in den Fächern Klavier und Keyboard tätig und verwende diese Schule seit einigen Jahren mit Erfolg in der Grundausbildung.
Der Name Hans-Günter Heumann hat sich mit über 1.000.000 verkauften Notenbüchern/-heften mittlerweile zu einer eigenständigen Marke entwickelt. Hier nun die Klavierschule für Jugendliche und junge Erwachsene "Klavierspielen - Mein schönstes Hobby", Band 1. Erschienen 1996 im Schottverlag und seitdem ebenfalls ein Bestseller.
Was unterscheidet diese Klavierschule von anderen? Zunächst einmal kommt das Buch in einer ansprechenden Aufmachung mit Hochglanz-Einbindung daher. Durch eine Spiralbindung klappen die Seiten auf dem Notenständer nicht zu. Alle im Buch enthaltenen Stücke kann man sich auf der beiliegenden CD anhören. Allerdings ist die Qualität der Aufnahmen eher mäßig, es sind nur "MIDI-Files" und keine echten Instrumente zu hören (der einzige wirkliche Kritikpunkt).
Das Layout des Buches ist gelungen und übersichtlich. Keine unnötigen Bildchen, trotzdem ansprechend und nicht langweilig. Eben nicht für Kinder, sondern für Jugendliche und Erwachsene gemacht. Die Gliederung ist klar und übersichtlich, neue Sachverhalte werden stets durch blaue Markierungen hervorgehoben.
Das Buch ist in 10 Lektionen eingeteilt, die in einer mittleren Progression aufeinander aufbauen und jeweils mit einem kleinen Theorie-Test abschließen, der den Inhalt der jeweiligen Lektion wiederholt. Der Aufbau ist logisch und gut durchdacht. Die Auswahl der Stücke ist stilistisch erfreulich breit angelegt und reicht von einfachen Kinder- und Volksliedern über klassische Melodien bis hin zu Spirituals, Boogie und Blues. Hier besteht der größte Unterschied zu vielen, rein klassisch angelegten Klavierschulen.
Die Themen der Lektionen:
Lektion 1: Vorstellung des Instrumentes, Sitz- und Fingerhaltung, Klaviatur, Tastennamen
Lektion 2: Notenliniensystem, Notenschlüssel, Mittel-c-Lage, Rhythmus und Takt, Noten, 5 leichte einstimmige Spielstücke (First Step, Sur Le Pont, Yankee Doodle, Aura Lee, Au Clair De La Lune)
Lektion 3: 3/4-Takt, punktierte halbe Note, Haltebogen, Harmonie, Achtelnoten, Pausen, Auftakt, punktierte Viertelnote. 2 einstimmige Stücke (Big Ben, Row Your Boat) und 4 zweistimmige Stücke (Barcarole, Winter Ade, Kum Ba Yah My Lord, Eurovisionsmelodie) Das letzte Stück ist m.E. zu schwer an dieser Stelle.
Lektion 4: C-Lage, Notenhälse, Intervalle, Artikulation, 4 Spielstücke (Hänsel und Gretel, When The Saints Go Mrchin In, Take It Easy, Musette)
Lektion 5: Halb- und Ganztonschritte, Versetzungszeichen (b/#), Auflösungszeichen, D-Lage, 2/4-Takt, Spreitzen der Finger, Lagenwechsel, 8 Spieltücke (u.a. Freude, schöner Götterfunken, Jolly Good fellow)
Lektion 6: F-Lage, G-Lage, Transposition, Akkorde, Enharminosche Verwechslung, 6 Spielstücke (u.a. Boogie, Blues und Rock)
Lektion 7: Unter- und Übersatz, C-Dur-Tonleiter, Betonungen, 3 Spielstücke (Morning Has Broken, Cancan, Joy To The World)
Lektion 8: G-Dur-Tonleiter, Haltepedal, Dur- und Moll, F-Dur-Tonleiter, 3 Spielstücke (Das klinget so herrlich, Scarborough Fair, Menuett)
Lektion 9: 6/8-Takt, D-Dur-Tonleiter, 16tel-Not, punktierte 8tel-Note, 5 Spielstücke (alle klassisch, leicht arrangiert)
Lektion 10: 8tel-Triole, Gegenstimmen, Synkopen, Bb-Dur-Tonleiter, 5 Spielstücke (u.a. Amazing Grace und das Präludium Nr. 1 aus Bachs "Wohltemperiertem Klavier")
Alles in allem eine runde Sache!Vollständige Rezension lesen
