Gut 50 Jahre nachdem Modigliani und Miller mit ihrer Irrelevanzthese den Grundstein für eine systematische Suche nach den Bestimmungsfaktoren von Kapitalstrukturentscheidungen in Unternehmen legten, zeigt sich gerade unter finanzstrategischen Gesichtspunkten weiterhin ein Forschungsbedarf in Bezug auf unternehmensseitige Kapitalstrukturentscheidungen. Vor diesem Hintergrund widmet sich der Autor einer theoretischen und empirischen (Mikro-)Analyse der Kapitalstrukturpolitik großer börsennotierter Unternehmen in Deutschland und des Einflusses von Kapitalgeberinteressen. Im Kern wird damit untersucht, inwieweit diese Unternehmen ihre Kapitalstruktur als Element einer finanzstrategischen Ausrichtung der Unternehmensfinanzierung aktiv steuern, welche Ziele sie damit verfolgen und inwieweit Kapitalgeber sowie Finanzanalysten und Rating-Agenturen als deren Interessenvertreter auf die Entscheider in den Unternehmen einwirken.