Das Werk stellt ein fiktives Tagebuch von Antoine Roquentin dar, der nach vielen Reisen in der ganzen Welt sich nun die Aufgabe gesetzt hat, eine Biografie über den Marquis de Rollebon zu verfassen. Dazu geht er nun seit drei Jahren in der Hafenstadt Bouville seinen Studien nach und verbringt die meiste Zeit in Cafes, beim Spazierengehen und in der Bibliothek. Der Anlass, aus welchen er beginnt dieses Tagebuch zu verfassen, besteht in einer Veränderung, die er an sich wahrnimmt und die sich durch einen starken Ekel gegenüber seiner Umwelt auszeichnet. Nach einigen Tagen wird die Ursache des Ekels deutlich. Ihm wird im außerordentlichen Maße seine Existenz bewusst, die Existenz der Dinge, die ihn umgeben und all deren Sinnlosigkeit. Mit diesem Werk liefert Sartre eines der bedeutensten Werke des Existenzialismus, bei dem er den Menschen, das Individium in den Mittelpunkt stellt und klar wird, das wir alle ohne jeglichen Grund existieren und irgendwann durch Zufall sterben werden. Ohne Kenntnis vom französischen Originaltext finde ich die Übersetzung weitestgehend gelungen. Die immense Sprachvielfalt mit der die teils an Wahn grenzende Gedankenwelt der Hauptfigur dargelegt wird, ist beeindruckend. Inhaltlich überzeugt das Buch aber über weite Strecken nicht so uneingeschränkt. Persönlich finde ich die Abschnitte spannend, in denen er äußere Ereignisse schildert. Zum Beispiel das Gespräch mit dem Autodidakten, in dem er zynisch über die Humanisten herzieht. Oder das Gespräch mit Anny, in dem er zwischen Begeisterung über eine vermeintliche Leidensgenossin und seinen intimen Gefühlen hin und her schwankt. Hingegen sind die wirre Gedankengänge, wenn ihn mal wieder der Ekel packt oder ihn irgendeine Straße wie magisch anzieht, nur schwer durchzuhalten. Leider nehmen letztere gut die erste Hälfte des Buches ein und die spannenden Episoden folgen erst später wie eine Art Belohnung für den durchhaltewilligen Leser. Das Ende ist dann auch wieder reichlich vermurkst, da sich die letzten beiden Seiten stillistisch stark vom Rest abheben und ein viel zu positives Happy End aufzeigen.Vollständige Rezension lesen
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