Ich kann die Doppelmoral einiger Rezensenten hier zum Film Hostel nicht verstehen. Im Endeffekt ist es nur ein Exploitation-Film und sollte genau als das verstanden und bewertet werden. Der Film will in erster Linie unterhalten und das tut er auch in hervorragender Weise über 90 Minuten lang. Der Film spielt in der Slowakei, gedreht wurde allerdings an verschiedenen Originalschauplätzen in Tschechien. Das das Land und seine Bewohner in dem Film nicht gut wegkommen stört mich nicht so sehr. Immerhin dient dies der düsteren Atmosphäre, die wie ich finde sehr gelungen ist. Und die Location Slowakei ist so mal was ganz anderes als die immer gleichen 08/15 Schauplätze in den USA. Die erste Hälfte des Films bemüht sicher keine tiefenpsychologische Studie über die Vorlieben und Triebe von Jugendlichen. Junge Männer vergnügen sich nun mal in Discotheken, gehen auch mal ins Bordell und fahren auch mal zum Kiffen nach Amsterdam. Die überspitzte Darstellung der drei Protagonisten ist daher nur sympathisch und aufrichtig. In der zweiten Hälfte nimmt der Film Fahrt auf und führt dem Zuschauer die eine oder andere Gore-Szene vor Augen, was aber noch im Rahmen des Erträglichen ist. Der Film ist zumindest nicht härter als die Saw-Reihe. Lediglich eine einzige Szene ziemlich am Ende dürfte die Ekelgrenze des einen oder anderen bei weitem überschreiten. Die Spannung lässt in der Mitte des Films etwas nach, auch weil der Zuschauer schon ahnt, welches Verderben die Protagonisten erwartet. Dennoch will man wissen wie es weitergeht und fiebert dem Ende entgegen. Die Leistung der Schauspieler ist insgesamt eher Durchschnitt; lediglich Jay Hernandez glänzt in der Rolle des Paxton. Slowakei-Export Barbara Nedeljakova in der Rolle der Natalya entschädigt immerhin optisch als Augenweide. Die musikalische Untermalung wechselt zwischen dem einprägsamen Score von Nathan Barr und der Musik slowakischer Interpreten wie Pavol Habera und Tublatanka, die dem Film das gewisse Etwas gibt. Ich kann jedem nur empfehlen, sich den Film anzusehen. Hostel zeigt sehr eindringlich die Abgründe der menschlichen Seele und gewährt einen authentischen Einblick in die Beziehung zwischen Täter und Opfer. Letztendlich ist es ein handwerklich gut gemachter Exploitation-Film, der zu unterhalten weiß. Das Schockierende in Hostel waren für mich nicht die Folterszenen an sich, sondern eher die Vorstellung, das dies wirklich Realität sein könnte. Schließlich geht es in vielen Foltergefängnissen auf der Welt nicht weniger grausam zu.Vollständige Rezension lesen
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Sehr gut.
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