Versuch einer Rezension So möchte man den Inhalt des Buches zusammenfassen. Die Protagonistin, alleinstehende Mutter mit Kind, natürlich beruftätig, u.z. als Journalistin, Kind morgens in die Krippe oder zur Oma, bekommt einen Auftrag, über das Leben in der Stadt B. zu recherchieren und einen Beitrag für ihre Zeitschrift auszuarbeiten. B. steht für Bitterfeld, wie sich der aufgeklärte Leser denken kann, eine völlig verdreckte Industriestadt, die an ihren eigenen Staubemissionen zugrunde zu gehen droht. Sie sitzt in der Klemme, schreibt sie, was sie dort an Erschütterndem gesehen und erlebt hat, kriegt sie massiven Ärger mit der Partei, schreibt sie eine laue und nichtssagende Reportage, verliert sie ihre Selbstachtung. Niemand hilft ihr wirklich in ihrem Konflikt, nicht einmal ihr Freund, zu dem sie eine lose Beziehung pflegt. Ihre ihr wohlgesonnene Chefin rät ihr dringend ab, die ganze Wahrheit zu schreiben, doch ihre allgemeine Unzufriedenheit mit ihrem Leben, ihr Frust im Beruf, all das will sie in einem Gewaltakt ablegen und legt einen ungeschönten Bericht über B. vor, der die ganze Redaktion schockiert. Ende des ersten Teils. So weit, so gut! Das Buch wäre eine in sich geschlossene Anklage gegen die Verdrängungen in der Gesellschaft der DDR der 80er Jahre. Doch der zweite Teil lässt Zweifel aufkommen, ob das Buch wirklich so gemeint ist. Hier spiegelt sich in erster Linie die innere Zerrissenheit der Protagonistin wider, die des Fatalen nicht genug nun auch noch einen Beschwerdebrief über B. an den Staatsrat der DDR schreibt, das höchste Gremium der DDR. Damit hat sie sich politisch das eigene Grab geschaufelt, doch die Handlung endet vorher und zeigt lediglich eine auch innerlich zerrissene und unzufriedene, eigentlich rundum gescheitert Frau. Als Westdeutscher muss ich nun etwas ratlos fragen, ob die Autorin denn einen Zusammenhang zwischen der gesellschaftlichen Zerrissenheit und der inneren der Protagonistin aufzeigen wollte, eine Kausalkette etwa, das eine bedinge das andere. Doch davon findet sich nichts, außer das man spürt, wie sehr man sich alleingelassen fühlen konnte, wenn man als DDR-Bürger mit den Zuständen im Staate nicht einverstanden war. Aber das erklärt nicht alles, nicht das persönliche Scheitern der Frau. Also, wo ist der Schlüssel, beides irgendwie unter einen Hut zu bekommen? Etwas unbefriedigend, fand ich, nicht genügend zwingend und schlüssig, was die Aussage des Ganzen denn nun sein sollte. Und eine solche suche ich immer in Büchern, die den Anspruch erheben, gute Bücher sein zu wollen. Dietrich SiedentopVollständige Rezension lesen
Ich habe das Buch "Flugasche" von Monika Maron neben anderen Büchern dieser Autorin für die Uni ersteigert.Der Roman spielt in der DDR, es geht um die Protagonistin Josepha, die für ihre Zeitung einen Bericht über die Katastrophalen Bedingungen der Stadt B. schreiben soll. Hier wird ein altes Kraftwerk betrieben, welches die Umwelt verpestet und die ansässigen Menschen krank werden läßt. Josepha gerät in einen Gewissenskonflikt, denn die Wahrheit würde die Zeitung nie drucken. Die druckbare Version kann und will sie aber nicht zu Papier bringen. Letztlich schreibt sie den Artikel so wie sie es für richtig hält und versucht dann mit den Konsequenzen die sich daraus für sie ergeben zurecht zu kommen. Ich hatte zuvor nichts von Monika Maron gelesen, bin aber von ihrer intensiven Schreibart sofort begeistert worden. Die Autorin hat noch einige Romane vor und um die Wende geschrieben, die immer auch einen gewissen biografischen Bezug zu Monika Marons Leben aufweisen und die ich nur empfehlen kann.Vollständige Rezension lesen
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