Das Buch "Die Wanderhure" habe ich mit seinen ca. 600 Seiten in wenigen Tagen durchgelesen. Es ist so spannend auf jeder Seite geschrieben, dass nicht einmal Langeweile aufkommt. „Iny Lorentz“, ein Autorenehepaar aus München, hat das Mittelalter geschichtlich und nachfühlbar rüber gebracht. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, er lässt sich leicht und schnell lesen. Mittlerweile bin ich ein großer Fan „ihrer“ Bücher. Inhalt: Marie Schärer ist die Tochter eines Kaufmanns, der mit Stoffen handelt. Sie ist verliebt in Michel, den Sohn des Schankwirtes. Doch ihr Vater verspricht Marie dem Sohn des Grafen von Keilburg zur Vermählung. Als Marie sich weigert, entwickelt dieser Keilburg eine böse Intrige gegen sie. Sie wird der "Hurerei" angeklagt, in der Gefangenschaft geschändet, gepeitscht und des Ortes Konstanz verbannt. Halb tot wird sie am Ufer von "Hübschlerinnen" gefunden und gesund gepflegt. Hier lernt sie ihre Freundin Hiltrud kennen. Um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, muss sie ebenfalls ihren Körper verkaufen. Dabei ändert Marie ihren Namen in Hannah um. Doch Marie will Rache nehmen. Sie will bis zum König vordringen, um ihr Recht und ihre Ehre einzufordern. Auf dem Weg dahin begegnet sie wieder Michel, der mittlerweile Hauptmann geworden ist. Mit seiner Hilfe und der von Burgherrin Mechthild kämpft Marie um ihre Ehre. Dieser Roman wurde mit Alexandra Neldel als Hauptrolle "Marie" sehr gut verfilmt. Sehr spannendes Buch, das den Leser in das düstere Mittelalter entführt. Die Geschichte mit Marie und Michel geht weiter: - Die Wanderhure, - Die Kastellanin, - Das Vermächtnis der Wanderhure, - Die Tochter der Wanderhure.Vollständige Rezension lesen
Marie ist als Tochter und einziges Kind eines reichen Kaufmanns mutterlos und gutbehütet in Konstanz aufgewachsen. Als sie mit einem Advokaten verheiratet werden soll, ahnt sie nicht, dass dieser nur auf das große Vermögen vom Vater aus ist und eine Intrige gegen sie spinnt. Am Vorabend der Hochzeit wird sie von gekauften Zeugen der Hurerei beschuldigt und ins Gefängnis geworfen. Ein schock für das gottesfürchtige Mädel und naiv wie sie ist, meint sie, dass man die Wahrheit bei Gericht erkennen wird. Damit sie nicht als Jungfer vor Gericht steht werden im Kerker vollendete Tatsachen gemacht und sie wird am nächsten Morgen im Schnellverfahren vom bischöflichen Gericht verurteilt. Die Bestrafung übernimmt einer ihrer Peiniger und sie wird mehr tot als lebendig aus der Stadt geworfen und ihrem Schicksal überlassen. Der Vater kann ihr nicht helfen, denn der Schwiegersohn in Spe hat sich als Strafe für den Bruch des bereits unterschriebenen Ehevertrags dessen Vermögen angeeignet. Marie wird auf der Straße von Hedwig einer Wanderhure aufgelesen und gesund gepflegt. Sie hat nun die Wahl ebenfalls Wanderhure zu werden oder zu verhungern. Anfangs fällt ihr das neue Leben schwer, aber einzig der Gedanke an Rache hält sie aufrecht. Da sie hübsch und auch reinlich ist, verdient sie recht gut. Zusammen mit Hedwig zieht sie durch die Lande und erlebt wie es ist, wenn man auf der untersten Sprosse der sozialen Leiter steht.... etwas das sie als brave Bürgerstochter nie gekannt hat. Nach Jahre kommt die Gelegenheit der Rache... es wird vom Kaiser und Papst ein Konzil in Konstanz ausgerufen und alle ihre Peiniger, vor allem der Advokat versammeln sich dort. Fazit: Ein schönes Buch, welches nie langweilig wird. Schön ist, dass die übliche LoveStory die man meist in solchen Büchern findet fehlt. Es gibt zwar einen Verehrer der Marie aus Konstanz folgt, doch der wird in die Irre geführt und taucht eigentlich erst im letzten Viertel des Buches wieder auf... und Marie ist davon gar nicht begeistert! Ich kann das Buch jedem empfehlen der gerne historische Romane liest.Vollständige Rezension lesen
DER HISTORISCHE HINTERGRUND A.D. 1410 - Die Lage im Heiligen Römischen Reich der deutschen und in der katholischen Christenheit ist gleichermaßen verworren. König Ruprecht ist tot, und um sein Erbe streiten sich die beiden Vettern Sigismund und Jobst von Mähren. Sigismund wird sich durchsetzen, aber auch er ist nicht in der Lage, die Fehde und das Machtstreben der großen Geschlechter zu beenden, außerdem stellt ihn die Situation der Christenheit vor schier unlösbare Probleme. Nicht nur ein oder zwei, nein gleich drei Kirchenfürsten erheben den Anspruch, die legitimen Nachfolger des Apostels Petrus zu sei, und bekämpfen einander mit aller Macht. Gleichzeitig erleidet der Klerus einen Niedergang, der aus Mönchen und Priestern Hurenböcke und aus Äbten und Bischöfen Landesherren macht, denen weniger die anvertrauten Seelen als ihr eigener Reichtum und ihre eigene Größe am Herzen liegen. Aus diesem Grunde beruft der Kaiser Sigismund ein Konzil nach Konstanz ein, bei dem es zwar gelingt die Papstfrage zu lösen, aber in allen anderen wichtigen Punkten versagt. Weder wird dem Prunk und der Unmoral der Kleriker ein Riegel vorgeschoben noch ein ehrlicher Dialog mit den Kritikern der Kirche gesucht. Im Verlaufe des Konstanzer Konzils lockern sich die Sitten in der Stadt in einer Weise, dass der Minnesänger Oswald von Wolkenstein sie spöttisch ein Hurenhaus nennt, das von einem Stadttor bis zum anderen reiche. Die angereisten Hübschlerinnen müssen sich daher mit radikalen Mitteln gegen die unlautere einheimische Konkurrenz zur Wehr setzen. Die Stadt Konstanz hat noch lange nach dem Konzil mit dessen Nachwirkungen zu kämpfen, und selbst eine Generation danach stellt der Begriff "Konziliumskind" die schlimmste Beleidigung dar, die ein Konstanzer einem anderen an den Kopf werfen kann. DIE GESCHICHTE DER WANDERHURE Zur Zeit des Konstanzer Konzils spielt sich auch die Lebensgeschichte der Wanderhure Marie Schärer ab. Bevor sie aber zu einer der beliebtesten Hübschlerinnen ihrer Zeit wird, hat die junge Frau sich vielen Zerreißproben gegenüber zustellen. Als Kind lebt sie wohlbehütet bei ihrem Vater Matthis Schärer auf, der sich einen angesehenen Bürger Konstanz' nennen darf. Als Marie 14 Jahre alt wird, soll sie mit Ruppertus Splendidus, einem Magister aus gutem Hause, vermählt werden. In ihrer Position als baldige Frau eines Magister und Reichsgrafen, um die sie jedes andere Mädchen wohl beneidet hätte, bereitet sie sich auf ihre Hochzeit in einer naiv-kindlichen Art vor, dass niemand die Intrigen ihres Zukünftigen bemerkt. In der Nacht vor der Trauung schließen Matthis Schärer und der Magister den Ehevertrag ab, den Marie, aber auch ihr Vermögen an Ruppertus bindet. Doch kurz darauf kommt es zum Eklat: Ruppertus beschuldigt Marie der Unzucht und durch seine Intrigen gelingt es ihm auch, dies fälschlicherweise zu beweisen. Marie wird aus ihrer heilen Welt herausgerissen und in den Kerker gesteckt, wo sie bis zu ihrer Gerichtsverhandlung wegen Unzucht bleiben muss. Sie selber hält das alles für einen bösen Traum, denn sie hatte sich nie dieser Verleumdung schuldig gemacht. In ihrer kindlich-naiven Art glaubt sie daran, dass am nächsten Morgen sich alles aufgeklärt hatte und sie sich in ihrem wohlbehüteten Zuhause wieder finden würde. Gerade 30 Seiten verbringt der Leser in Maries kindlich-heiler Welt bevor sich ihr Leben vollkommen ändert und sie von einer angesehenen Bürgerstochter zu einerVollständige Rezension lesen
Konstanz im Jahre 1410: Die siebzehnjährige Marie Schärer ist zwar von dem Mann, den sie nach dem Willen ihres Vaters Mathis heiraten soll, nicht gerade angetan, aber als gehorsame und gottesfürchtige Bürgerstochter bleibt ihr schließlich nichts anderes übrig, als ihr vorgegebenes Schicksal zu akzeptieren. Der wohlhabende und erfolgreiche Advokat Ruppertus Splendidus, ein unehelicher Halbbruder des Grafen Konrad von Keilburg, hat um ihre Hand angehalten, und bald schon soll die Hochzeit stattfinden. Doch dazu kommt es nicht; ihrem Verlobten, der es nur auf ihr Geld abgesehen zu haben scheint, gelingt es, durch eine gemeine und hinterhältige Intrige, Marie öffentlich zu beschuldigen, dass sie keine Jungfrau mehr sei und sich der Wollust hingegeben habe. Niemand glaubt den Protesten von ihr und ihrer Familie - Marie wird in das Verlies im Ziegelturm gesperrt. Gequält und gedemütigt, von dem bischöflichen Gericht zu öffentlicher Auspeitschung und Verdammung aus der Stadt Konstanz verurteilt, findet sie sich schwer verletzt, völlig geschwächt und mittellos auf der Landstraße wieder. Marie wird von einer Frau namens Hiltrud aufgelesen und gesund gepflegt; Hiltrud, die zu ihrer besten Freundin wird, zieht als so genannte Wanderhure durch die Gegend, von Jahrmarkt zu Jahrmarkt. Das Leben der Wanderhuren ist hart und gefährlich, daher schließen sie sich meist zu größeren Gruppen zusammen, um sich gegenseitig etwas Schutz zu bieten. Marie zieht zunächst mit Hiltrud und drei weiteren Frauen durch die Gegend - sie hat weder Geld noch ein Zuhause, in das sie zurückkehren kann, und einer entehrten Frau blieb zur damaligen Zeit nur die Wahl zwischen Selbstmord oder einem Leben als Hure. Marie entscheidet sich schließlich für ein Leben als Wanderhure; nur ihr Hass auf die Verursacher ihres Unglücks und ihre Pläne, an ihnen Rache zu üben, hält sie aufrecht und lässt sie dieses schwere Leben mit all seinen Gefahren und Demütigungen ertragen. Marie trifft bei ihren Wanderungen auf die unterschiedlichsten Menschen und erfährt so einiges, was ihr bei ihrem Rachefeldzug gegen ihre Peiniger von Nutzen sein könnte. Fast fünf Jahre, nachdem sie Konstanz in Schimpf und Schande verlassen musste, wird ihr und ihren Reisegefährtinnen das Angebot gemacht, nach Konstanz zu kommen; anlässlich des gerade stattfindenden Konzils bestünde großer Bedarf an den Diensten von ansehnlichen Hübschlerinnen. Nach einigem Zögern willigt Marie ein - vielleicht bringt sie das ja ihrem einzigen Lebensziel näher? Auch der dritte Roman von Iny Lorentz ist wieder ein absoluter "Volltreffer" - eine überaus interessante, spannende und abenteuerliche Geschichte über eine junge Frau und ihren Kampf um das Überleben außerhalb der bürgerlichen, sicheren Gesellschaft, in einer harten und schwierigen Zeit. Haupt- und Nebencharaktere sind sehr farbig und lebendig gezeichnet; viele interessante Details über das Leben im Mittelalter runden die Geschichte ab, ohne jemals langweilig zu wirken. Vielleicht sollte man eine Warnung für sehr empfindsame LeserInnen aussprechen, doch wer spannende historische Romane liebt, dem ist "Die Wanderhure" auf jeden Fall zu empfehlen!Vollständige Rezension lesen
Ich hatte schon einiges über " dieses Buch" im Bekanntenkreis gehört. Man war begeistert und schockiert. Und wie schlimm es für Frauen dieser Kreise vor fast 600 Jahren war. Diese Frauen waren den Männern wirklich hilflos aus- geliefert. Was sich jedoch bis heute nicht geändert hat, ist leider, wenn jemand Rang und Namen hat, dem glaubt man zuerst, und natürlich, dass man mit Geld fast alles erreichen kann. Kurz gesagt, dieses Buch wollte ich auch lesen. Als ich die Wanderhure dann auch ersteigert hatte, habe ich freitags nachmittags angefangen zu lesen. Es war wie eine Sucht - was passiert wohl als nächstes - schafft " Marie " es oder nicht. Ich brauchte an diesem Wochenende kein Fernsehen. Ganz schlimm fand ich das Zusammentreffen mit den Söldnern, was ja auch für einige der Frauen tödlich endete. Auch die Rivalität teilweise unter den Frauen. Irgendwie hat man mitgelitten und manch einer sogar ihr Schicksal gegönnt. Am Sonntag Abend hatte ich dann die 600 Seiten geschafft. Mein Fazit: Ein sehr spannendes Buch, vieles kommt der Wahrheit sicher sehr nahe. Einiges fand ich auch sehr weit hergeholt. Ich werde mir jedenfalls auch die Fortsetzung besorgen - und nochmal ein Wochenende " zum lesen " opfern. Zarte Seelchen sollten es sich nicht kaufen, da empfehle ich dann doch lieber die gute, alte Rosamunde P.Vollständige Rezension lesen
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