Mit zunehmendem Konkurrenzdruck innerhalb der Anwaltschaft durch die steigende Anwaltsdichte sowie durch semiprofessionelle Berater, die in den Rechtsberatungsmarkt drängen, steigt der Bedarf nach anwaltlichen Marktstrategien, um dieser Konkurrenz sinnvoll zu begegnen. Werbung ist jedoch für Rechtsanwälte im Vergleich zu Gewerbetreibenden stark eingeschränkt. Grundsätzlich werden solche Werbebeschränkungen durch die Besonderheit der anwaltlichen Tätigkeit gerechtfertigt. Vertrauensverhältnis und anwaltliches Marketing schließen jedoch einander nicht aus. Vorliegende Arbeit untersucht die anwaltlichen Werbemöglichkeiten unter Berücksichtigung der standesrechtlichen Werbebestimmungen der RL-BA 1977/99. Auf die anwaltliche Rechtsdienstleistung mit ihren Besonderheiten wird eingegangen. Ein weiterer Teil dieser Arbeit ist dem Standesrecht der österreichischen Rechtsanwälte und der Entwicklung der Werberichtlinien sowie der disziplinären Rechtsprechung gewidmet. Abschließend werden die unterschiedlichen nationalen anwaltlichen Werberechte innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten, ihre Vereinbarkeit und die Harmonisierungsbestrebungen der CCBE erläutert.