Spricht man von Deep Purple sagen die meisten "Ah ja, super, ich hab' die 'Made in Japan'". Dieses Album gilt natürlich zu Recht als eines "der" Live-Alben die je produziert wurden, allein schon, weil es die beste Version von "Smoke on the Water" enthält, doch kaum jemand kennt ein anderes Live-Masterpiece der fünf Hard-Rocker, nämlich die 1970 in Stockholm aufgenommene "Scandinavian Nights". Zu unrecht führt dieses Doppelalbum ein Schattendasein, dabei enthält es ausgezeichnete Stücke, zwei in Überlänge und zwei in Mittellänge: "Wring That Neck" eröffnet den Reigen auf Disc One und in über 32 min zeigen die Jungs, was man vor gut vierzig Jahren aus Hammond-Orgel, Leadguitar, Bass, Drums und excellenter Stimme alles rausholte. Eine andere bekannte Band schrieb auf ihre Plattencover immer: "no Synthecizers used". Gilt hier genauso. "Speed King" ist Song Nr. 2 und wurde zu einem über zehnminütigen Stück ausgebaut. Ian Gillan zeigt wie er seine Stimmbänder flirren lassen kann, Ritchie spielt die Tonleiter rauf und runter, als gäbe es kein Morgen mehr, Jons Hammond rollt. Der Zuhörer wird zehn Minuten lang mitgerissen, einfach herrlich. "Into the Fire" läßt einen mit seinen vier Minuten ein wenig im Stich, weil man vom "Speed King"-Rausch noch nicht ganz runter ist. Mit einem netten Gitarrenpart von Ritchie. "Paint it Black" Lied Nr. 4 und der letzte Song der ersten Disc ist eine Cover-Version des Rolling Stones-Evergreens. Über neun Minuten lang und in der Deep Purple-Aufbereitung viel härter durch Ritchies Gittarenspiel und die schweren rollenden Orgelpassagen Jons. Ian Paices' baut hier zudem ein Trommelsolo ein. Durchaus hörenswert. Auf Disc Zwei eröffnet "Mandrake Root". Das Lied ist fast 29 min lang und ist ein Glanzstück für Solieinlagen Jons und Ritchies. Das Lied ist ein alter Bekannter. Es wird auf der "Machine Head" etwas abgewandelt zwar, als "Space Truckin" nochmal veröffentlicht. Der Name "Mandrake Root" wird ab nun verschwinden. Mir ist kein Live-Werk mehr bekannt, das nach Erscheinen der "Machine Head" nochmals das Stück "Mandrake Root" aufweist. Song Nr. 2 ist "Child in Time" und kommt mit über 17 min daher. Für mich die beste Liveversion des Songs. Die Bandmitglieder spielen bestens aufeinander abgestimmt, die prägenden Instrumente sind diesmal Orgel und Gitarre, der Zuhörer läßt sich von ihr in den Song hineintragen um sich später von Ian Gillans Stimme weitertreiben zu lassen. Letztendlich wird der Zuhörer von Ritchies klarer Gitarre minutenlang gejagt, bis er schließlich von allen zusammen ins Finale gepeitscht wird. Grandios und zurecht eine der besten Nummern, die Deep Purple je geschrieben haben! Den Abschluß bildet das fast siebenminütige "Black Night", in dem Ritchie nochmals die Leadgitarre quält. Ian Gillan zeigt ebenfalls, daß er ein Künstler hoher Töne ist. Als abschließender Kommentar bleibt mir zum Gesamtwerk einmal mehr zu sagen: eindeutig Classic Rock, Feinjustierung: Hard Rock. Prädikat: besonders wertvoll.Vollständige Rezension lesen
Cd2 ist kaum anzuhören
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