Die Stimmung war geteilt: hat Tobi sich von seiner Basis entfernt? Wird die CD ein "Rock/Pop"-Tonträger, fern ab von der Grundidee Avantasias? Doch wie immer vertraute ich auf Tobias Sammets Fähigkeiten und wurde, dank eines VoiceOvers, vom Stuhl gehauen: ein Meisterwerk! Es ist nicht typischer Power Metal, es ist aber auch keine befürchtete SoftRock Produktion á la Bon Jovi. Fans vermissten bei "Lost in Space I+II" den typischen Avantasia-Bombast mit fetten Chören und hymnischen Refrain... voila! Auf "The Scarecrow" bekommt er alles, was er auf den EPs vermisst hat. --- Bei "Twisted Mind" wird ein ziemlich atmosphärischer, aber dennoch relativ harter Opener geliefert. Gefolgt vom Titelsong "The Scarecrow", der wohl mit seinen knapp 12 Minuten eine Art "The Seven Angels" bei den Fans sein wird. Es wechseln sich keltische mit orchestralischen Szenen ab, dazwischen ein hymnenhafter Kehrreim. Titel 3 "Shelter from the Rain" ist eine sammet-sche melodische Speed-Metal-Kreation mit Kultfigur MICHAEL KISKE. Sehr schöner Refrain und eine Nummer, die wirklich die Basis von Avantasia verkörpert. Mit dem Song "Carry me over" wird eine ruhige Ballade geliefert, welche aber im Refrain garantiert einen Ohrwurm hinterlässt. Nun "What Kind of Love" -eine Ballade- mit Amanda Sommerville... ein sehr untypisches Stück für AVANTASIA, dennoch sehr schön und liebevoll arrangiert. Die Mischung machts: klassiche Instrumente, elektronische Loops, seichte Synthi-Pads! Hat Soundtrack-Charakter! Titel 6, "Another Angel Down" war ja schon von der "Lost in SpaceI" bekannt... ein Song, bei welchem man auf jeden Fall Tobi s Note erkennt! Sehr schönes Stück! Und jetzt: "The Toy Master" mit einer weiteren Gallions-Figur des Rockbereichs... Alice Cooper... Ein sehr dunkler Metal-Song, welcher mit einer ziemlich rührenden Bridge in einen, für den Text angemessenen, Refrain wechselt. "Devil in the Belfry" wieder ein typischer Edguy-ähnlicher Sammet-Song mit einem netten SingAlong-Kehrreim! Mit "Cry just a little" wieder eine phantastische Ballade, welche mit Orchester und A-Gitarre wunderschön eingeleitet wird, sich dann in eine hymnische Power-Ballad verwandelt, geliefert. Bei "I Don't Believe In Your Love" geht es aber dann wieder ein bisschen rockmäßiger im Mid-Tempo weiter... Enden tut "The Scarecrow" mit dem meist diskutierten, schon bekannten Song "LOST IN SPACE". Vielleicht wird so mancher jetzt anders über den Titel denken, da er sich wunderbar in den Kontext dieser CD einbettet. --- Beim Hören dieses Meisterwerk muss man sich, um es vollends genießen zu können, mit der Thematik beschäftigen. Tobias Sammet hat einerseits ein Konzept-Album geschaffen, bei welchem man jedes Lied einzeln anhören kann und bei dem es keine Übergänge gibt. Dennoch zieht sich die Geschichte wie ein roter Faden durch den Tonträger. Es handelt sich, soweit ich es noch aus einem Radio-Interview weiß, um die Geschichte eines Menschen, welcher isoliert lebt und sich nur durch Musik ausdrücken kann und so sein Dasein, was er fristet, verarbeitet. Auch hier wieder sehr metaphorisch zu verkleidet; die gesellschafts- bzw. sozialkritischen Themen bishin zur autobiographischen Verarbeitung. --- Die Produktion: Bei Metallern ist SASCHA PAETH bereits ein Name, wie in der kommerziellen Musik Dieter Bohlen... mit dem kleinen Unterschied, dass es Sascha wirklich drauf hat, was man an diesem Tonträger auch zu hören bekommt. Sowie als TontechnikerVollständige Rezension lesen
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