Jazz auf höchstem Niveau. Schon das künstlerisch hochwertige Cover lässt erahnen, was da auf den offen- interessierten Hörer zukommt. Terje Rypdal in Höchstform gibt dem Werk seine gewohnt melancholische Note, aber eine ausserordentliche Sensibilität beweisen eigentlich alle drei Musiker, die als Spitzenkünstler mit ihrer eigenen Spiritualität und entsprechend filigranen Spielweise sehr gut als Trio zueinander passen und sich perfekt ergänzen. AM besten gefällt mir der Titel "Den Forste Sne" (Der erste Schnee). Eine einzigartige Parabel über das Leben selbst, die mich sowohl zu Tränen rührt, als mir auch das Blut in den Adern gerinnen lässt. Nur höchste Kunstformen können diese eigentlich unbeschreiblichen Empfindungen in einem menschlichen Wesen mit derartiger Schönheit/Reinheit/Wahrheit -und gleichzeitig Schaurigkeit kombiniert- erzeugen. Zu Beginn des Stücks baut sich vor meinem geistigen Auge ein Bild auf: Der Blick am frühen Morgen aus dem Fenster, ungläubig den ersten Schnee erblickend...man kann ihn förmlich auch riechen. Im weiteren, eher kurzem Stück wird eine sehr intensive Dramatik aufgebaut, die sehr emotional fordert und seinesgleichen sucht.
Für das puristische, sensible und offene, gleichzeitig stabile und ausgewogene Ohr, welches auch Herausforderungen liebt, eine absolute Empfehlung!