Casanovas Autobiographie ist nur Anlass zu einer für Fellini typischen Bilderorgie, die immer
wieder ins Phantastische ausschweift und die erotische Leistungsfähigkeit des Helden stets ironisch bricht.
Hier scheiden sich die Geister. Dieser Film ist absurdes Theater, und er arbeitet ganz bewußt mit wahnsinniger Überhöhung. Bei den Masken, Kostümen, Drehorten. Nur der gesprochene Text scheint normal. Es könnte ein Trickfilm mit lebenden Figuren sein.
Das ist kein Zeitbild und kein Dokumentarfilm, ganz und gar nicht. Das ist ein höchst kritischer Blick auf eine zum Teil grotesk überzogene Zeitkultur - das Rokkoko.
Kein Wunder, dass das in Frankreich in der Revolution endete, der ganze Film trägt morbide Untergangsstimmung. Es gab solche Situationen - Calligula etwa, wo der Wahnsinn staatstragend war.
Mit einmal kurz anschaun wird das nichts, und das ist keine Feierabendunterhaltung. Das fordert heraus, zu suchen. Einfach jedenfalls nicht. Also abstrakte Fuilmkunst. Deshalb so widersprüchliche Empfehlungen.