Gute Säge, aber...?
Hallo Leute, mal kurz am Rande: ich bin u.a. Tischler und habe mit japanischen Sägen seit mehr als 10 Jahren zu tun. Ich mag deren Arbeitsweise und begann schon während meiner Lehre mit ihnen zu arbeiten. Es ist bei solchen Sägen sehr wichtig, sich zu konzentrieren. Zug und Druck, Stoß und keinen Druck. Man muss das eine Weile üben, sonst sägen die Sägen nicht so, wie sie es sollen!
Diese wurde schon reichlich gut bewertet und ich gehe da auch fast vollständig mit. Wer mit Zugsägen arbeiten kann, der wird auch mit dieser hier Freude haben. Schnittqualität ist ENTSPRECHEND ihrer Vorgabe sauber. Entsprechend der Vorgabe bedeutet: sie dient als Astsäge. Und dafür hat die (wie gewohnt von Japansägen) einen schön sauberen, ziemlich glatten Schnitt.
Warum dann der günstige Preis oder gibt es doch Mängel?
Ja, die gibt es. Zum Einen ist das Sägeblatt etwas dünner, als Vergleichsmodelle. Wobei hier aber der Vorteil der Flexibilität besteht. Man muss wissen, dass der Stahl aus dem die Sägeblätter sind auch brechen können und dabei spielt es absolut keine Rolle, wie hochwertig das Blatt ist. Das Blatt der Tajima ist gut, keine Frage. Ich finde den geringeren Preis sogar gut, denn was machen wir mit der Säge? Wir sägen in der Natur. Eine Wurzel, ein Schnitt, ein paar Steinchen und das Blatt ist durch! Da kommt es mir recht, wenn ich "nur" 15 € bezahle für ein Neues. Das dünnere Blatt stört mich nicht, denn es wird auf ZUG gesägt. Theoretisch könnte es doppelt so schmal sein und würde immer noch sägen (Sägeblatt ist übrigens 0,7 mm....eine jap. Feinsäge hat 0,2 mm bis 0,3 mm).
Nun zu dem, was mich wirklich stört: Ist die Säge eingeklappt, schaut der Rücken zu weit raus, ist scharfkantig und ich habe mich mit einer kleinen Schnittwunde daran verletzt (ein Stern Abzug). Kauft Euch ein Lederköcher dazu, baut eine Holzkiste oder schaut, wie ihr die Säge besser schützen könnt. Denn das Blatt taucht nicht tief in den Griff rein. Die Zähne sind zwar geschützt und der Bügel (gibt es bei fast gar keiner Klappsäge) hält das Blatt im Griff, aber anfassen lässt sie sich so nicht. Gut und hier sind wir beim Preis. Kann ich leben damit!
Anfänger, Fortgeschritten oder Profi?
Ich denke die Säge ist für Fortgeschrittene und Profis geeignet. Für jene, die damit erstmals hantieren sollten sich lieber ein Ersatz mit dazu bestellen (Zähne sind extra gehärtet und brechen schneller ab, als bei Stoßsägen). Ich als jener, der ausgebildet wurde, finde ich die Säge für das Sägen von Ästen, Wurzeln und evtl. Feuerholz erstaunlich gut.
Insgesamt bin ich aber mit der Säge sehr zufrieden und wird mein neuer Begleiter sein ;-)
PS: Das willkürliche Absägen von Bäumen ist untersagt! Auch wenn ein Stück Holz sehr verlockend ausschaut, so schön eine Wurzel ist und so viel Bäume es geben mag. Es ist nicht ratsam einen Baum einfach irgendwo anzusägen und stehen zu lassen! Dadurch kann er auch absterben und Käfer, sowie deren Larven greifen dann umstehende, gesunde Bäume an. Informiert Euch, wie die Gesetzeslage in Eurem Bundesland ist und fragt die Förster höflich, ob ihr das Eine oder Andere Holz sägen düfrt. Die meisten Förster sind keine Unmenschen ;)
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