Ein wenig Mogelpackung
Zunächst einmal: Ja, die Säge ist akzeptabel. Man kann mit ihr arbeiten, sogar durchaus gut.
Nun aber die 3 großen ABER:
1) Liegt der Bedienungsanleitung eine Ergänzung bei, in der es im letzten Punkt schnörkellos heißt: Das beigefügte Sägeblatt nur zum bearbeiten von Holz verwenden! ... Bitte??? Schonmal ne Kaffeemaschine gekauft mit der man nur Wasser aufwärmen aber kein Kaffeepulver einfüllen darf?
Ich bin mir relativ sicher, dass diese Ergänzung einzig zum Schutz vor Ansprüchen vom Hersteller ersonnen wurde, denn Tatsache ist, dass die HW Segmente des Sägeblattes wirklich schlecht verlötet/verschweißt wurden. Vermutlich ist da schon dem ein oder anderen das Blatt in Stücken entgegen gekommen. Allerdings muss man sich auch klar machen, dass ein gutes HW Metallsägeblatt in der Größe fast so viel kostet wie hier die ganze Maschine. Dennoch ist die Bemerkung im "Beipackzettel" schon ein Stückweit eine Frechheit.
2) Das Gerät kam "verbogen" an. Die Verpackung des relativ schweren Geräts wurde vom Versteller mit ziemlich wenig "Knautschzone" veranschlagt. Mir wurde das Gerät in seinem eigenen Umkarton zugeschickt. Ohne Kenntnis ob der Zustand bereits zu Beginn so vorherrschte oder auf dem Versandweg zustande kam, ist das Resultat dennoch: Der Fuß der Geräts hat sich durch das Eigengewicht in seinen Styroporschutz hinein gebohrt, das so heftig, dass das Gerät im prinzip "Barfuß" im Karton auf eben jenem stand. Zudem hatte sich der Metallbügel, der für die Haubenbewegung zuständig ist, ein Loch durch die Kartonwandung gebahnt und ragte heraus.
Nachdem ich gut eine viertel Stunde damit verbrachte die Papierdünnen zusammengepressten Styroporreste von den Gummifüßen zu friemeln, die sich dort - wie gesagt - auf Papierdünne festgepresst hatten, viel mir beim Aufstellen auf, dass die Maschine kippelte. Der Basistisch war somit verbogen. Da dieser aus einem schlichten Metallblech (durchaus schon etwas dicker) besteht, konnte ich das wieder gerade ziehen. Damit war die Maschine dann einsetzbar, ich brauchte sie ja und hab sie mir nicht für die Vitrine bestellt.
3) Bei der Arbeit fiel mir ein geringer Höhenschlag des Blattes auf. Daraufhin löste ich das Blatt von der Verschraubung um zu schauen ob es vielleicht etwas Spiel hat. Nein, hat es nicht... die Welle selbst hat einen minimalen Höhenschlag. Darauf montierte ich das Blatt wieder, mit dem Ergebniss dass es dann einen Seitenschlag hatte. Etwas irritiert montierte ich es wieder herunter und noch mal drauf: Der Seitenschlag war noch stärker. Bei genauerer Betrachtung fiel mir auf das die Haltebacken einen Seitenschlag haben... ich habe dann eine gefühlte halbe Stunde herumgefrickelt um eine Drehposition zu finden in der sich alle Teile in Kombination zu einer Seitenschlagfreien Blattdrehung überreden ließen.
Alles in Allem ist das Gerät nutzbar, die genannten Punkte sind aber dennoch sehr ärgerlich. Positiv hervorzuheben ist der Punkt, dass der Motor eine Drehzahlnachführung hat. Die über den Schalter gewählte Drehzahl wird Lastunabhängig gehalten. Beim Sägen auf Stufe I gibt es also kein Einsacken der Drehzahl.
Als Tip für den in der tat dämlich konstruierten Anschlagwinkel: Ich habe mir aus Hartholz spielfreie Aufsteckbacken hergestellt die bis an die Schnittkante reichen (mit der Säge selbst bündig abgeschnitten). Einmal für 90° Schnitte um den Schnittpunkt auch ganz ohne Augenpielung mit dem Blatt sehen zu können, zum andern für 45° Schnitte. Das sind beides die gängigen Varianten die man im Rahmen eines Projektes ja immer wieder mal in Kombination hat. So erspart man sich das ständige umgestelle des Anschlagwinkels und 45° sind dann wirklich 45° ... sofern man einmal die 90° Position korrekt einjustiert hat. Nimmt aber natürlich ein Stück der maximalen Schnittbreite weg.
Bestätigter Kauf: JaArtikelzustand: Neu