Der Adler ist gelandet
So einmalig wie Armstrong´s Schritt & der Satz "the eagle is landed" waren die Auf-Tritte der Eagles nicht. Von der Öffentlichkeit wurden sie doch bemerkt. Sie alle sind Amis und, falls es sowas gibt, eine typisch amerikanische Band. Weiß nicht, wie ich darauf komme, ihre Lieder klingen irgendwie typisch amerikanisch (die Ur-Einwohner mögen mir verzeihen) Beide Gruppen sind der Ver-Wandlung, dem Untergang durch Verschmelzung anheimgesellt.
Die Lieder sind gleich gut, unabhängig wann sie aufgenommen wurden. In ihrem Hotel California aus den 70ern schwingt die gleiche Qualität wie in "no more walks in the wood" (weil alle Bäume gefällt wurden und nur die Wüste bleibt). Im damaligen Hotel ging etwas Spukhaftes vor sich. Ähnlich anderen Ländern war damals in den USA etwas Merkwürdiges zu Gange. Klar, ich weiß daß an jedem Tag in jedem Jahr irgendwas Besonderes geschieht. Das später aufgedeckt wird (oder nicht) und dann in der Menge an Vorfällen und im Lauf der Geschichte in Unbedeutendheit versinkt. Nur nicht für die, welche damals gut oder schlecht lebten und ihre Taten begingen - das Leben Einzelner ver-schwindet, das Leben ansich überdauert uns alle. Und das wieder erscheint kurz im Vergleich zur Kunst ansich. Einmal in die Welt gesetzt & ins Dasein geboren, lebt es kurz + verschwindet dann. Nur die Kunst überdauert: "Ars longa, vita brevis". Das Hotel ist ein Synonym für das ganze Leben, die damalige USA. Von außen sah das meiste prächtig aus, wie einladend das Ganze! Die Geister hausen weiter innen/hinten. Everywhere are „lovely places“.
Nach über 30 Jahren, auf ihren letzten CD´s "Long road out of Eden" geschieht etwas, das mir selten passiert: ich höre keinen Unterschied zwischen denen von damals und denen von heute. Die Jahresangabe den CD+s erst machte mich staunen. Sie klingen gleich (gut) der Unterschied zwischen damals und heute, den ich schon so oft vor mir hertrug und postitulierte ist bei ihnen nicht vorhanden. Sie sind in ihrem Handwerk so authentisch (amerikanisch?), daß ihre Platten mich eines Irrtums bzgl der Zeit überführen. Musik ist zeitlos und ab einer gewissen Qualität, Güte keiner Mode unterworfen. Egal ob 60/70er oder 2020.
Der Adler berührt uns damals wie heute. Im Unterschied zu Worten und öffentlichen Reden die gestern, heute und morgen mal so mal anders klingen und nie so gemeint waren und deren Redner ohne Wahrheit, Rückgrat & Charakter auskommen, ist die Musik als solches ganz anders. Sie kommt & wird - erst einmal , dann öfters gespielt & gehört - zu was anderem. Etwas, das glaubhaft & echt genannt werden kann. Egal ob die Texte richtig oder falsch liegen. Wir können diese Musik hören, auch wenn wir sie moralisch selten erreichen. Sie ist authentisch, von einer Qualität, die nur wenig Menschen erreichen. Vielleicht auch deshalb lieben so viele von uns die Musik. In ihr kommt ein Traum von Schönheit zum Tragen und zu Tage, von dem viele träumen, doch den nur sehr wenige auch leben.
Bestätigter Kauf: JaArtikelzustand: Gebraucht