isetta

Isetta – der italienische Flitzer auf drei Reifen

Der BMW Isetta ist ein Rollermobil, das zwischen 1955 und 1962 von BMW vertrieben wurde und bis heute absoluten Kultstatus unter Oldtimerfans besitzt. Eigentlich handelt es sich bei der Isetta gar nicht um ein gewöhnliches Auto, sondern um eine Mischung aus Fahrzeug und Motorrad, auch als "Motocoupé" bezeichnet. Kurz nach Kriegsende war es BMW nicht möglich, seine Fahrzeugproduktion wieder aufzunehmen, gehörten doch bedeutende Werke wie Eisenach nun zur sowjetischen Besatzungszone und waren nicht mehr verfügbar.

Wie rettete der Isetta BMWs Existenz?

1948 setzt die eigentliche Produktion der Fahrzeuge ein, zunächst mit Motorrädern. Der erste BMW 501 war aufgrund seines Sechzylindermotors nur etwas für eine dezimierte Klientel und entwickelte sich wirtschaftlich zu einem Misserfolg. Nicht einmal der Produktionspreis von damals 15.000 DM konnte die laufenden Produktionskosten decken. Das war vielleicht einer der Hauptgründe, warum BMW sich dazu entschlossen hatte, auf Zweiräder mit Motor zu setzen. An und für sich handelt es sich um gleichwertige Fahrzeuge, die auch mit dem damaligen Volkswagen mithalten. Heute gehört der Isetta zu den echten Sammlerstücken. Passend dazu finden sich bei eBay die richtigen Oldtimer-Elektrik- und Zündungsteile ebenso wie Oldtimer-Motoren, -Getriebe und Achsen.

Wer hat den Isetta erfunden?

1954 konstruierte Renzo Rivolta den Iso Isetta. Im hinteren Bereich konnte man das Fahrzeug aufklappen und durch die Fronttür einsteigen. Hier schwenkt auch das Lenkrad mit der geöffneten Tür mit. In diesem Fahrzeug haben zwei Personen Platz. Mit einer einsetzenden Krise für BMW im Jahr 1950 war es an der Zeit, einen neuen Kleinwagen zu entwickeln. Der Turiner Autosalon war wohl eine der ausschlaggebenden Stationen, denn hier wurden die Autobauer auf den kleinen Isetta aufmerksam. Der Abschluss des damaligen Lizenzvertrags folgte, sodass der Isetta in die Produktion von BMW aufgenommen wurde. Der einzelne Viertaktmotor kommt auf 12 PS bei einem Hubraum von 245 cm³. 1956 legte BMW nach und lieferte einen Motor mit 13 PS und 295 cm.

Was veränderte BMW am Isetta?

Das Fahrzeug bekam neben dem Einzylindermotor eine Starter-Lichtmaschine und eine Gebläsekühlung. In der deutschen Version besaß dieses Fahrzeug nur drei Räder. In Österreich fuhr der Isetta auf vier Rädern über die Straße. Die folgenden Änderungen, die man am Design vornahm, erwiesen sich allesamt als Erfolg. Mehr als 160.000 dieser kleinen Fahrzeuge haben allein zwischen 1955 und 1962 das Werk verlassen. Vielleicht war der Isetta einer der Wegbereiter für spätere Modelle, wie den BMW 600 und den BMW 700. Eines steht zum gegenwärtigen Zeitpunkt fest: Kaum ein anderes Gefährt ist ein deutlicherer Beweis für das deutsche Wirtschaftswunder nach 1945.