Der VW 166 – eigentlich nur bekannt als 'Schwimmkübel'
Man kann über den VW 166 nicht umfassend berichten, ohne auf die doch sehr bewegte Vergangenheit des Fahrzeugs zurückzublicken. Es fing alles damit an, dass die Industrie angeheißen wurde, ein Auto für das Volk zu bauen, mit Vorgaben an Benzinverbrauch, Platzangebot und Höchstgeschwindigkeit. Daraus wurde der KdF-Wagen, der Vorläufer des VW Käfer. Danach sollte eine militärische Variante des KdF-Wagens entwickelt werden, der Typ 82 – bekannt als 'Wehrmachtskübel'. Schließlich sollte das Fahrzeug auch noch schwimmen können, so wurde der 'VW 166 Schwimmwagen' geboren.
Es gab also einen VW Käfer, der schwimmen konnte?
Die Ingenieure um den Autodesigner Erwin Komenda leisteten Bahnbrechendes. Der Typ 166 Schwimmwagen war keineswegs das erste Amphibienfahrzeug, jedoch das erste richtige Auto, das schwimmen konnte. Bisherige Modelle anderer Hersteller waren üblicherweise Boote, denen man ein Fahrwerk einbaute. Der VW 166 hatte einen Vorläufer, Typ 128 genannt. Dieser konnte sowohl fahren als auch schwimmen. Beides verrichtete er jedoch so unzureichend, dass die Wehrmacht den Entwurf nicht akzeptierte. Erst der Typ 166 wurde in wirklich nennenswerten Stückzahlen produziert: Insgesamt 14.276 Modelle verließen die Fließbänder bei VW in Fallersleben.
Was ist technisch so schwierig daran, einen Schwimmwagen zu bauen?
Ob ein Körper schwimmt, wird durch das sogenannte Archimedische Prinzip erklärt. Jeder Körper, der leichter ist, als das von dessen Volumen verdrängte Wasser, wird schwimmen. Aufgrund des Eigengewichts des Fahrzeugs, das schwimmen soll, ist es gegeben, dass immer ein Teil des Fahrzeugs unter der Wasseroberfläche liegen wird.
Dieser unter Wasser liegende Teil muss vollständig abgedichtet sein. Gleichzeitig gilt es aber, die Kraft des Motors, der üblicherweise 'im Trockenen' liegt, nach außen zu bringen, ohne dass dabei Wasser eindringen kann. Neben dem Antrieb der Räder gilt dies auch für den Antrieb im Wasser sowie für den Lenksäuleneinschlag.
Der VW 166 hat eine simple Lösung für die Kraftübertragung im Wasser. Da der Motor ein flach liegender, längs eingebauter Boxermotor ist, kann die Kraft direkt an der Drehachse des Motors abgenommen werden. Am Heck das Fahrzeugs ragt ein Stummel der Achse in Form einer Zapfwelle aus der Karosserie. Der dreiflügelige Propeller wird von oben heruntergeklappt, sitzt auf der Welle und wird direkt durch den Motor angetrieben.
Gibt es heute den Typ 166 noch und wo kann man ihn kaufen?
Der VW Typ 166 Schwimmwagen ist ein unter Sammlern höchst begehrtes Fahrzeug. Eine Suche nach dem Fahrzeug im Internet führt üblicherweise nur auf Suchanfragen anderer Sammler. Die generelle Suche über eBay ergibt in den meisten Fällen ein begrenztes Angebot an Ersatzteilen.