Schindeln für ein vor Wind und Wetter geschütztes Dach
Traditionell bestanden Schindeln aus Holz oder Schiefer. Man nutzte sie, um Dächer aller Art mit Platten abzudichten. Mittlerweile hat sich diese Bezeichnung für die sogenannten Biberschindeln aus Bitumen eingebürgert. Heute erhalten Sie überwiegend Schindeln aus mit Glasfasern verstärktem Kunststoff. Der fachgerechte Ausdruck hierfür lautet – abhängig vom jeweiligen Verwendungszweck – Dachziegel oder Fassadenplatte. Bei eBay finden Sie Schindeln unter anderem in den Kategorien Dachabdichtungen und sonstige Baustoffe & Holz für das Dach.
Wie verlief die Entwicklung der Schindeln?
Die Bezeichnung „Schindel“ ist vom lateinischen Wort „scindere“ abgeleitet, das „Spalten“ bedeutet. Schindeln verwendet man seit uralten Zeiten. Archäologische Ausgrabungen zeigen, dass die ursprünglichen Schindeln aus Holz bestanden. Beispielsweise fand man in Bad Buchau in Baden-Württemberg eine Schindel aus Eichenholz, die rund 3.000 Jahre alt ist. Im Zug-Sumpf in der Schweiz entdeckte man circa gleichaltrige Dachschindeln aus dem Holz von Weißtannen. In der Antike verwendete man flache Steinplatten. Bis in das frühe Mittelalter hinein stellten Holzschindeln das bevorzugte Material für Dächer dar. Ausschließlich in Gebieten ohne Wälder nutzte man Gräser oder Steine. Im 19. Jahrhundert begann man, die Holzschindeln wegen der von ihnen ausgehenden Brandgefahr und der steigenden Preise für Holz zu ersetzen und andere Materialien zu verwenden. In waldreichen Gebieten finden Sie bis heute noch Schindeldächer, hauptsächlich bei Bauernhäusern. Seit den 80er-Jahren erfreuen sich Holzschindeln als nachhaltiges Baumaterial erneut allgemeiner Beliebtheit, vor allem in der Alpenarchitektur. Ähnlich gefragt sind Schindeln aus Naturschiefer, da sich diese als pflegeleicht und als unverwüstlich erweisen. Mittlerweile stehen Schindeln aus zahlreichen verschiedenen Materialien zur Verfügung, unter anderem aus Kupfer, Zink, gebranntem und glasiertem Ton und Beton.
Welche Vorteile bieten Schindeln aus Bitumen?
Dachschindeln aus Bitumen bestehen aus einem auf beiden Seiten mit Bitumen beschichteten Vlies aus Glasfasern. Bitumen bedeutet „Erdpech“. Es entsteht durch die Vakuumdestillation von Erdöl, ist zähflüssig bis hart, dichtet gut und löst sich in Wasser nicht auf. Die Bitumenschicht dieser Dachschindeln bedeckt mineralisches Granulat. Diese preisgünstigen Schindeln lassen sich leicht verarbeiten, schneiden und verbiegen. Wie die Schindeln aus Ton oder Beton, ist diese teilweise als Biberschindeln bezeichnete Dachbedeckung ebenfalls in zahlreichen Formen und Farben erhältlich. Begabte Heimwerker sind in der Lage, Bitumenschindeln in Eigenregie zu verlegen.
Warum sind Schindeln aus Kunststoff beliebt?
Kunststoffschindeln sind ähnlich haltbar wie Schieferschindeln. In ihrem Aussehen unterscheiden sie sich nicht wesentlich von natürlichem Schiefergestein. Ihr Anschaffungspreis ist aber niedriger und sie wiegen weniger. Bei Kunstschiefer ist aber zu berücksichtigen, dass UV-Licht die Farbe dieser Platten ausbleicht. Dies hat aber keinen Einfluss auf ihre Haltbarkeit.