Otto Dill – vom Verlagskaufmann zum Künstler
Bevor Otto Dill sich dem Studium der Malerei widmete, absolvierte er eine Lehre als Verlagskaufmann – ganz im Kontrast zu seinem späteren Schaffen. An der Münchener Akademie wird er schnell zum Meisterschüler von Heinrich von Zügel. Dies ist auch deutlich an seinen ersten Malereien zu erkennen, da der Einfluss seines Lehrers nicht zu leugnen ist. Da Otto Dill sich bereits seit seiner Jugend für Raubtiere interessiert, spiegelt sich dies auch in seinen Gemälden wieder. Weiterhin nehmen Motive aus dem Polosport oder aus der Jagd viel Raum ein. Seine Schaffensphase wurde vom Ersten Weltkrieg unterbrochen, da er sich hier freiwillig zum Dienst meldete. Da er aufgrund einer Verletzung in das Bayerische Kriegsministerium versetzt wurde, konnte er bereits vor Kriegsende seine Frau Emmy Dorothea heiraten.
Wo fanden die ersten Ausstellungen statt?
Die ersten Ausstellungen mit seinen Werken fand man bereits im Jahr 1917 im Münchener Glaspalast. Bis 1929 nahm er bei der Künstlervereinigung Münchener Sezession an weiteren Ausstellungen teil, die ihm großen Ruhm einbrachten. Als ihm 1924 der Professorentitel verliehen wurde, folgten viele Reisen nach Spanien, Frankreich, Italien und Südafrika, die deutlich sein Schaffen veränderten. Die Einflüsse waren unverkennbar. Hier ist deutlich der französische Impressionismus zu erkennen, der sich auch in seinen späteren Werken immer wieder zeigt.
Wie kam es zu den zahlreichen Landschaftsdarstellungen?
Als Otto Dill nun nach Neustadt zog, änderte sich auch der Stil seiner Bilder. Immer häufiger fertigte er Landschaftsbilder, die seine Umgebung widerspiegeln. Vorwiegend konzentrierte er sich auf Weinberge, auf Bilder von Neustadt oder auf Malereinen die die Felder in seiner Umgebung zeigen. 1943 wurden bei einem Bombenangriff zahlreiche Werke zerstört, wodurch der Welt unwiederbringliche Kunst entzogen wurde. Im Alter von 73 Jahren starb der Künstler am 6. Juli 1957.
Wo kann man Otto Dill Werke sehen?
In Neustadt findet sich ein Museum, in dem 125 Zeichnungen, 150 Ölgemälde, Aquarelle und viel Archivmaterial sich bestaunen lässt. Die Stiftung stammt aus dem Jahr 2001 und wird getragen von Manfred Vetter. Als junger Mann erbte Manfred Vetter einige Otto Dill Bilder und entschied sich später dazu, dass er ein Museum eröffnen wollte, welches aber unabhängig von der öffentlichen Hand war. In Otto Dills Geburtsstadt wurde so ein Museum mit einer Ausstellungsfläche von 310 qm errichtet. Betreut wird das Museum von ehrenamtlichen Helfern und den idealistischen Bürgern aus Neustadt. Hier kann sich der Besucher einen Überblick über das gesamte Schaffen des Künstlers verschaffen, da es sich um die größte Otto Dill Sammlung weltweit handelt.