Der NiCd-Akku – Ein Auslaufmodell, das nicht totzukriegen ist
Akkus auf Basis von Nickel und Cadmium sind keine neue Angelegenheit. Bereits im neunzehnten Jahrhundert patentiert und seit 1910 in Schweden industriell hergestellt, sind Nickel-Cadmium-Akkus nun schon fast so lange auf dem Markt wie der Transformator. Damals war die einzige alternative Möglichkeit, Elektrizität zu speichern, ein Akku auf Basis von Blei oder Bleioxid und einem Elektrolyt aus Schwefelsäure.
Das NiCd-Prinzip hatte den Bleiakkus gegenüber den Vorteil des geringeren Gewichtes, der Wartungsfreiheit, der höheren Ladungsdichte und der Tatsache, dass sich das Elektrolyt beim Laden und Entladen nicht verändert. Mancher erinnert sich vielleicht an die früheren Autobatterien: Bevor Blei-Gel-Akkus marktreif waren, musste in den Batterien immer wieder destilliertes Wasser nachgefüllt werden, um die Schwefelsäure auf dem korrekten Verdünnungsgrad zu halten.
NiCd-Akkus können in Form von Trockenzellen in Standardmaßen bezogen werde. Das bedeutet für den Verbraucher, dass frühere Einwegbatterien in den Standardformaten in den meisten Fällen durch NiCd-Akkus ersetzt werden können. Im Vergleich zu Zink-Kohle- oder alkalischen Batterien hat ein NiCd-Akku eine Spannung von 1,2 Volt anstatt 1,5 Volt. Da Standardbatterien mit sinkender Ladung auch eine geringere Spannung liefern, sind batteriebetriebene Geräte üblicherweise so ausgelegt, dass sie auch bei niedrigeren Spannungen funktionieren.
Was sind die Vorteile von NiCd-Akkus?
NiCd-Akkus haben einige Vorteile, die sie bei Verbrauchern beliebt machen. Modellbauer schätzen NiCd-Akkus, da sie einen geringen Innenwiderstand und damit einen hohen Kurzschlussstrom besitzen. Damit sind sie für kurze Einsätze mit hoher Leistung bestens geeignet. Zudem verlieren Sie auch bei hohen Minusgraden nur wenig ihrer Kapazität.
Wo kann ich einen NiCd-Akku kaufen?
Hier wird es schwierig aufgrund des Batteriegesetzes, das 2013 neu gefasst wurde. Quecksilber und Cadmium – beides giftige und problematische Schwermetalle – wurden stark beschränkt. Seit dem 1. Januar 2017 ist das Inverkehrbringen von Batterien mit mehr als 0,002 Gewichtsprozent Cadmium verboten. Für Not- oder Alarmsysteme einschließlich Notbeleuchtung und für medizinische Ausrüstung gibt es Ausnahmen. Da bis Ende 2016 auch Batterien für die Verwendung in schnurlosen Elektrowerkzeugen erlaubt waren, findet man im Onlinehandel noch vereinzelte Restposten an NiCd-Akkus.
Welche Alternativen gibt es zum Nickel-Cadmium-Akku?
Seit einigen Jahren sind Akkus auf Basis von Nickel mit Metallhybriden oder Lithium erhältlich. Diese zeichnen sich besonders aus für ihre hohe Energiedichte und die Unempfindlichkeit gegenüber Tiefentladung und Memory-Effekt. Sowohl Ni-MH also auch Lithium-Akkus haben eine Spannung von 1,2 Volt, eignen sich daher perfekt als Ersatz für NiCd-Akkus. Die Ladecharakteristik ist allerdings eine andere. Daher muss bei einem Wechsel darauf geachtet werden, dass das Ladegerät der NiCd-Akkus auch auf Ni-MH beziehungsweise Lithium passt.