LGB Trafo für Ihre Modelleisenbahn

LGB ist die Abkürzung für "Lehmann Groß-Bahn", wobei landläufiger die Bezeichnung "Lehmann Garten-Bahn" verwendet wird. Kleine und große Jungs bekommen regelmäßig glänzende Augen beim Träumen von einer Gartenbahn, die um Bäume, Büsche und Gartenlaube stampft.

Über das Unternehmen E. P. Lehmann GmbH & Co KG, das bis 2013 hinter diesem Produkt steckte, ist dagegen nur sehr Weniges im Allgemeinwissen verankert, obwohl dessen bewegte Geschichte ein ganz eigenes Buch füllen könnte. In den Jahren der Hitlersozialisten wurde die Firma bei den Materialzuteilungen benachteiligt, weil Gründer Ernst Paul Lehmann als überzeugter Freimaurer sich weigerte, Militärspielzeug oder Rüstungsgüter zu produzieren. Diese aufrichtige Haltung bewahrte das in Berlin ansässige Unternehmen nicht davor, 1948 von den Sowjetsozialisten enteignet und verstaatlicht zu werden, wegen angeblicher Nazi-Überzeugungen des Geschäftsführers Johannes Richter.

Richter sah sich gezwungen, die DDR zu verlassen, und ließ sich mit seiner Familie in Nürnberg nieder, der deutschen inoffiziellen Spielzeughauptstadt. Gegen den Unmut der dort ansässigen und etablierten Spielzeughersteller nahm er in einer Hinterhofwerkstatt erneut die Produktion von Spielsachen auf. Mit verschiedenen Entwürfen hielt die Firma sich in den Jahren des Wiederaufbaus über Wasser, bis 1968 die Groß-Bahn auf der Nürnberger Spielwarenmesse erstmals der Öffentlichkeit gezeigt wurde.

Was ist an der Gartenbahn so besonders?

Die alteingesessenen Hersteller von Spielzeugbahnen, allen voran Märklin, hatten eines gemeinsam: den Trend zur Miniaturisierung. Von anfänglichen Modellen der Nachkriegsjahre im Maßstab 1:48 schrumpften die Züge auf die bekannte Spurweite H0 im Maßstab 1:87. Noch kleiner ist die Spur N und schließlich – als "Mini-Club" bekannt – die kleinsten Modelle der Spur Z im Maßstab 1:220. Die Lehmann Groß-Bahn war von Anfang an anders. Müssen die Märklin-Bahnen noch sorgfältigst im Trockenen bewahrt werden, können der LGB Regen und Schnee nichts anhaben. Doch maßgeblich für den tollen Erfolg ist die schiere Größe. Mit dem Maßstab 1:22 ist sie mehr als doppelt so groß, wie das größte Märklin-Modell.

Welche Konsequenzen hat die Größe für den Trafo?

Schon die benötigte Leistung ist eine Besonderheit. Eine Märklin-Lok verbraucht nie mehr als 20 Watt. Um eine große LGB-Dampflok zu bewegen und um die Verlustleistung – bedingt durch die Länge der Schienen – auszugleichen, leistet ein LGB-Trafo nicht selten über 100 Watt. Und um die Leistung bis in die hintersten Winkel zu bringen, wird eine Betriebsspannung von bis zu 20 Watt eingesetzt. Ansonsten gleicht der Regler allerdings dem einer normalen Modellbahn.

Wo kann ich einen LGB-Trafo kaufen?

Dank eines breit aufgestellten Netzes an Online-Händlern kann der Interessierte unter vielfältigen Modellen wählen, sowohl Originale, als auch Trafos von Drittanbietern.