Kugeluhren: Murmelförmige Zeitmesser oder Zeitmesser mit Murmeln
Kugeluhren stellen eine besondere Spielart von Tisch- und Taschenuhren dar. Daneben kursiert allerdings auch eine besondere Variante unter dem Begriff Kugeluhren: eine komplexe Laufbahnkonstruktion, auf der in festgelegten Intervallen zahlreiche Murmeln in bestimmten Zeitabständen auf Bahnen entlang rollen. Generell werden heute alle Zeitmesser als Kugeluhren bezeichnet, bei denen diese geometrische Urform eine tragende oder augenfällige begleitende Rolle spielt.
Welche Aspekte stehen bei einer Kugeluhr im Vordergrund?
Die optisch und haptisch perfekte Urform der Kugel hat in allen Stilepochen Künstler und Konstrukteure herausgefordert und inspiriert, so auch Uhrmacher und Goldschmiede. Eine funktionale Notwendigkeit, Zeitmesser in diese Form zu "gießen", besteht nicht. Bei Tischuhren mit kugelförmigen Gehäusen zählt die dekorative Ausstrahlung, die Freude an der perfekten Form. Diese wird bei einer typischen Kugeluhr durch den Einsatz von konvex geformten Gläsern vor dem Ziffernblatt erreicht, vielfach auch auf der Rückseite, um den Blick auf das Uhrwerk freizugeben. Die Form des Uhrenglases bringt den Lupeneffekt mit sich – und führt durch die Masse des Glaskörpers meistens zu einem beträchtlichen Gesamtgewicht einer Kugeluhr.
Welche Varianten gibt es bei Tisch- und Taschenuhren in Kugelform?
Zu unterscheiden sind massive Kugeln aus Marmor, Onyx oder Metall mit eingesetzten Uhrwerken von lediglich optisch als Kugel geformten Uhrengehäusen. Viele originale Kugeluhren als Tischuhren ab 1950 oder im Vintage- oder Retro-Stil weisen ein kugelförmiges oder zumindest halbkugelförmiges Gehäuse aus Blech oder Kunststoff auf. Ähnlich stellt es sich auch im Bereich der Kugeluhren als Taschenuhren dar. Uhrwerk und Ziffernblatt können in einer aufklappbaren Hohlkugel montiert sein. Aber typischer ist die Darbietungsform, bei der das Uhrwerk in eine massive Kugel aus Edelmetall eingearbeitet ist. Solche Stücke wurden und werden in der Regel von bekannten Uhren- und Juweliermarken als Luxus-Accessoires in kleiner Stückzahl gefertigt. Kugeluhren sind auch im Bereich der Modeschmuck-Halsketten und -Anhänger anzutreffen: Massiv wie eine Perle oder leicht wie ein Amulett zum Aufklappen, um die Uhrzeit abzulesen.
Wie funktionieren Kugeluhren mit Laufbahnen?
Während eine Uhr im Alltagsgebrauch möglichst schnell und unkompliziert die Uhrzeit anzeigen soll, haben sich Ingenieure und Tüftler bewusst der umgekehrten Perspektive gewidmet. Im Vordergrund steht dann nicht die schnelle Zeitanzeige, sondern die raffinierte Variation, die Zeit bewusst als kleines Rätsel zu präsentieren. Bei einer Kugellaufuhr zählt der Betrachter die Anzahl unterschiedlicher Kugeln, die sich auf unterschiedlichen Etagen versammeln. Solche Konstruktionen wurden in den unterschiedlichsten Stilepochen vergangener Jahrhunderte hergestellt. Das Funktionsprinzip, Kugeln nach einem festgesetzten Takt eine Laufbahn entlang rollen zu lassen, inspiriert auch heute noch Uhrmacher und Konstrukteure zu experimentierfreudigen Varianten dieses Prinzips, für die es zahlreiche Sammler und Liebhaber gibt.