Jagdgemälde

Jagdgemälde – Kunst und Kunsthandwerk nicht nur für passionierte Jäger

Kunst ist bekanntlich relativ und findet im Auge des Betrachters statt. Das gilt insbesondere für preiswerte Jagdbilder, die einen hohen künstlerischen Anspruch erst gar nicht erheben. Daher werden sie meistens weniger als Kunstobjekte gesammelt, sondern eher als gemalte Trophäen geschätzt – als Dekoration für Jagdhütten, urige Herrenzimmer oder zünftige Kneipen und Restaurants. Kunstkennern sei es unbenommen, sich über den künstlerischen Wert eines röhrenden Hirsches zu amüsieren. Aber spätestens in einer urgemütlich-rustikalen Après-Ski-Hütte weiß man Motive wie einen röhrenden Hirschen und einen wilden Eber zu schätzen. Vor allem, wenn man selbst gerade wie ein solcher die Talabfahrt bewältigt hat. Wie sagte F.W. Bernstein einst so schön: „Die größten Kritiker der Elche sind selber welche.“

Was ist ein typisches Jagdbild?

Jagdgemälde von Jagdmalern sind preiswerte Gebrauchskunst. Sie stellen Szenen und Motive über die Fauna in Wald, Wiese und Hochgebirge dar. Es ist also Respekt geboten vor Künstlern, die ihr solides Handwerk als preiswerte Jagdmalerei zum Kauf anbieten. Die fleißigen Produzenten, die mit sorgfältiger Hingabe an ihre Motive diese urtümlichen Jagd-Stimmungen erzeugen, machen um sich selbst auch kein großes Aufsehen. Sie wollen sich also gar nicht erst für den Louvre oder das Museum of Modern Art qualifizieren.

Was macht die Qualität von Jagdmalerei aus?

Zuweilen fasziniert der Realismus, mit dem einige Waldbewohner anatomisch genau abgebildet werden. Man könnte Gemälde mit Jagdmotiven durchaus als Studien auffassen, als Momentaufnahmen von majestätischen Tieren, die selbst Jäger eher selten so nahe zu Gesicht bekommen. Einige Jagdmaler pflegen sogar einen gewissen, leicht ironischen Spaß an der Sache, wenn sie zum Beispiel einen Eber abbilden, der so aussieht, als wolle er gleich Pfötchen geben. Nach noch genauerer Sichtung des Angebots bei eBay lässt sich sogar ein Hauch Pop-Art entdecken. Wenn der röhrende Hirsch als Porträt allein und plakativ vor weißem Hintergrund steht, gerät er praktisch zu einer Ikone. Tatsächlich haben sich schon viele Künstler in den unterschiedlichsten Stilrichtungen mit Deutschlands Sinnbild für Wald- und Jägerromantik beschäftigt.

Warum kann der röhrende Hirsch sogar ein Trendsetter sein?

Jagdmalerei-Bilder könnten zuweilen auch als schelmische Zitate und Anspielungen auf die große Kunstwelt betrachtet werden, fast schon als Gegenbewegung. Man muss sie nur richtig zu inszenieren wissen. Schon lange liegen bei Wohnungseinrichtungen bewusste Stilbrüche im Trend. Ein cooler röhrender Hirsch oder extra-schüchtern gemaltes Reh können ein intellektuelles oder modisches Statement sein, wenn man die passende Umgebung dafür hat. In einem Loft in Berlin, Frankfurt, Hamburg oder München kann ein preiswertes Jagdbild als Kunstdruck oder günstiges signiertes Ölgemälde auf Leinwand das pfiffig-ironische Tüpfelchen auf dem „i“ sein.

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