Es geht um die letzten Monat...e des Zweiten Weltkrieges, um die Flucht der Deutschen aus Schlesien angesichts der anrückenden Roten Armee. Elliger schildert ihre eigenen bitteren Erfahrungen, das Schicksal ihrer Familie und der Menschen, die zu ihrem engeren Umkreis gehören. Es ist der Winter des beginnenden Jahres 1945, der Zusammenbruch der Ostfront kündigt sich an, immer wieder tauchen auf der Straße Fremde auf, manche werden für kurze Zeit aufgenommen. Sie selbst verschließen die Augen vor der drohenden Gefahr. Sich auf den Weg machen, ja, das sollte man eigentlich. Aber andererseits ... Erst spät entschließen sie sich zur Flucht. Fast zu spät. In der Massentragödie gehen Einzelschicksale unter. Den Zusammenbruch, in dem alle menschlichen Werte verloren gehen, zeichnet Elliger in einfachen, erträglichen Sätzen nach. Es scheint, als wolle sie den Leser schonen. Fast möchte man ihr dafür danken. Ein Buch, das einen nachdenklich und verlegen macht - angesichts der eigenen unbeschwerten Kindheit und des überbordenden Konsumangebots.