Knapp vor Jahresende ist doch noch das Dritte Album d...es HipHop Allstar Teams aus Staten Island erschienen. Zwei vorangegangene Klassiker, 13 weitere Soloalben der acht Kernmitglieder des Klans und zahlreiche Nebenprojekte sind vorausgegangen. Auch wenn man über die Qualität jedes einzelnen Albums durchaus unterschiedlicher Meinung sein kann, der Wu-Tang Clan hat das Gebot der Kreativität stets befolgt und Fans wie Kritiker überrascht. Die erste Überraschung im Zusammenhang mit 'The W' war schon mal der vorab veröffentlichte schnellste, ja leichteste Wu-Track 'Gravel Pit', mit flockigen Drum-Pattern, Trillerpfeifen, Tekitah in R & B-Form und einem sonderbaren 70er Jahre James-Bond-mäßigen Sample. Tophit Nr.2 ist das Remake von 'Protect Ya Neck', in der aktuellen 'Jump Off'- ersion mit dem klassischen 'Tramp'-Sample. 'The W' beginnt mit einem obskuren College/Teenie-50er Jahre-Film-Sample, aber dann packt RZA im Intro 'Shaolin Finger Jab' wieder die alten Kung Fu-Samples aus. Ein weiteres Highlight ist zweifelsohne das mit einem ungemein tiefen Bass und reichlichen Soundschichten belegte 'Let My Niggas Live', auf dem Raekwon, Nas und Inspectah Deck eine brillante Strophe nach der anderen auspacken. Aber auch 'The W' hat einige, sagen wir, mittelmäßige Momente. Den oftmals gezogenen Vergleich zum Debut-Album kann man nur bedingt teilen. Am nächsten knüpft da 'Protect Ya Neck (The Jump Off)' an. Insgesamt klingt 'The W' aber weitaus experimenteller. RZAs neue Leidenschaft scheinen dezente Elektro- und Dub-Einflüsse zu sein und er arbeitet mit einer nicht geringen Anzahl an Brüchen, kaum ein Beat oder Sample 'läuft durch'. Es ist auch erkennbar, dass er - wie auf 'Forever' - hier und da musikalische Elemente schichtet und somit erneut einen eigenständigen Vibe herzustellen vermag.