Sir Anthony Hopkins ein Gourmet mit Köpfchen! ;o)
Mit Roter Drache ist Regisseur Brett Ratner ein Thriller sehr im Stile des Schweigens der Lämmer gelungen. Obwohl der Roman fast unmittelbar nach seinem Erscheinen Mitte der 80er Jahre schon von Michael Mann verfilmt wurde, war die Neuverfilmung nach dem großen Erfolg des Schweigens der Lämmer und der Verfilmung des Romans Hannibal ein Jahr zuvor, eine logische Konsequenz, um die gesamte Trilogie mit dem genialen Anthony Hopkins zu vollenden.
Ein Serienkiller, der von einem FBI-Agenten gejagt wird, der wiederum Hilfe bei dem inhaftierten Hannibal Lecter suchen muss, stellt den groben Handlungsverlauf dar.
Dies soll als Inhaltsangabe genügen, wobei die Parallelen zum Plot des Schweigens der Lämmer schon offensichtlich werden. Das ist allerdings durch die literarische Vorlage bedingt, die in diesem Film sehr exakt und ohne wesentliche Änderungen umgesetzt wurde.
Neben Anthony Hopkins, der seine Rolle des Hannibal Lecter gewohnt genial spielt und in diesem Teil nur eine Nebenrolle innehat, spielen Edward Norton und Ralph Fiennes die Hauptrollen und eigentlichen Kontrahenten.
Beide können neben Hopkins durchaus bestehen, sowohl Norton als FBI-Agent Will Graham, der unter den Erfahrungen mit Hannibal Lecter, bei dessen Verhaftung er schwer verletzt wurde, leidet und diesem nun gegenüber treten muss,
als auch Fiennes, der den Serienkiller (von der Presse Zahnfee genannt) verkörpert, der unter dem Einfluss seiner bereits verstorbenen, zu Lebzeiten sehr dominanten, Großmutter steht, bei der er aufwuchs, und unter dem Einfluss des Roten Drachen, einem Gemälde von William Blake.
Doch der Killer ist mehr als eine Tötungsmaschine, eine unterdrückte Persönlichkeit, die gar ans Aufhören des Mordens denkt, als er sich in eine ebenfalls ausgegrenzte Kollegin verliebt, doch vom FBI derart bedrängt wird, dass er zu weiteren Gewalttaten ansetzt.
Auch die Figur des Will Graham ist charakterlich sehr gut ausgearbeitet und dargestellt, der die Angst bei jeder seiner Begegnungen mit Lecter anzusehen ist, ebenso wie sein genereller Unwille in den FBI-Dienst zurückzukehren.
Er will stets zu seinem einfachen Leben mit seiner Familie zurück, die sich jedoch immer mehr von ihm distanziert.
Als sein Vorgesetzter Jack Crawford agiert Harvey Keitel wie die gesamte Besetzung sehr überzeugend in dieser Nebenrolle.
Aus dem Staraufgebot ist ebenfalls der in diesem Jahr mit dem Oscar ausgezeichnete Philip Seymour Hoffman hervorzuheben, der in der Rolle eines ungepflegten Reporters brillieren kann.
Der Film schafft es in allen Aspekten zu überzeugen und die bedrückende Atmosphäre des Romans zu transportieren, wobei er wieder ohne detaillierte Gewaltdarstellungen auskommt, auch die plötzliche Wendung am Ende des Films kann vom Zuschauer erst im letzten Moment vorhergesehen werden.
Die DVD enthält neben dem Hauptfilm noch 2 Audiokommentare (sowohl von Regisseur Brett Ratner, als auch vom Komponisten), die vollständig mit deutschen Untertiteln unterlegt sind, was zwar inzwischen Standart sein sollte, es aber nicht immer ist, weswegen diese Tatsache durchaus positiv zu bewerten ist. Der Audiokommentar von Brett Ratner kann hierbei sogar wesentliche Teile eines Making of ersetzen, da hier anekdotenreich viele Informationen über die Produktion geliefert werden.
Fazit:
Diese DVD gehört in jede gute Sammlung! :o)Vollständige Rezension lesen
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