Frank Schätzing setzt mit diesem Werk, sein...er Linie treu bleibend, erneut einen Meilenstein, seiner authorischen Schaffenskunst. Ein futuristischer, absolut fesselnd geschriebener und nie langweilig werdender Roman, gerade für historisch und realpolitisch interessierte Leser, ist dieses Machwerk ein gekonnter Zeitvertreib. Aber das nicht nur, denn der Autor versteht es meisterhaft, den Leser zu fordern und dessen Neugier zu wecken, um Wissenslücken schliessen zu wollen. Ich habe mich mehr als einmal ertappt, andere Bücher und Nachschlagewerke hinzu zu ziehen, um den mir gelieferten Lesestoff auch ja richtig interpretieren zu können (...das meine ich ausdrücklich im positivem Sinne...)!!! Ich liebe derartiges Literaturmaterial, bei denen man nicht nur eher stumpfsinnig "dahinliest" um zu entspannen, sondern wo einem echte Neugierde packt, um das soeben Erfahrene auch tatsächlich verarbeiten möchte, um sein Allgemeinwissen zu vervollkommnen! Sehr zu empfehlen!
Hier nun einiges zu dem neuen ...Buch von Frank Schätzing. Es ist das Jahr 2025, und die USA und China suchen auf dem Mond nach dem Gas Helium-3, das die zur Neige gehenden fossilen Brennstoffe ersetzen soll. Die Amerikaner sind dabei auf die Infrastruktur angewiesen, die ihnen ein ehrgeiziger Unternehmer namens Julian Orley zur Verfügung stellt. Ein "Mondfahrstuhlt", ein überdimensionierter Lastenaufzug, soll die Strecke zwischen der Erde und einem Verladebahnhof im Orbit überbrücken. Jetzt fehlen nur noch die Investoren. Also überredet Orley eine Gruppe von Millionären zu einem Ausflug auf den Mond. Das geballte Risikokapital der Erde macht sich auf in die Schwerelosigkeit und wird dort zum Opfer eines terroristischen Anschlags. Zu den Mondreisenden Personen gehören,ein gutaussehender Ex – Perry Rhodan Darsteller mit dunkler Neigung, ein russischer Stahlimperialist mit Hang zum Fußball, ein indischer Tomaten-Baron mit Hang zur Untertreibung, eine TV-Klatschkönigin mit Hang zu Männern wie Frauen, eine Milliardärsgattin mit Hang zur Flasche und einige mehr. Angeleitet werden sie von der mal eher manisch (Orley), mal eher depressiv (Seine Tochter Lynn) wirkenden Familie Orley, die märchenhaft reich ist. Aber das ist noch nicht alles: Detektiv Owen Jericho, den eine unglückliche Liebe nach Shanghai verschlagen hat, muss die untergetauchte Dissidentin Yoyo ausfindig machen. Was nach Routine klingt, ist tatsächlich der Auftakt zu einer alptraumhaften Jagd von China über Äquatorialguinea und Berlin bis nach London und Venedig. Denn auch andere interessieren sich für Yoyo, die offenbar im Besitz streng gehüteter Geheimnisse und ihres Lebens nicht mehr sicher ist. Jericho muss sich mit der bildschönen, aber ziemlich anstrengenden Chinesin zusammentun, um den phantomgleichen Gegnern auf die Spur zu kommen. In einer Zeit, in der multinationale Konzerne der Politik zunehmend das Zepter aus der Hand nehmen, führen beide einen verzweifelten Kampf ums Überleben, gehetzt von einer Übermacht hochgerüsteter Killer. Die Suche nach den Drahtziehern führt mitten hinein in die Wirren afrikanischer Söldnerkriege, Machtkämpfe um Öl und alternative Energien, Vorherrschaftsträume im Weltraum – und zum Mond, auf dem sich Orleys Reisegruppe unvermittelt einer tödlichen Bedrohung gegenüber sieht. Ich finde das Buch hätte keine 1200 Seiten haben müssen, aber es ist mal wieder ein "KLASSIKER" Also viel Spaß beim lesen.
Limit ist ein wirklich spannend geschriebene...r Roman. Wer schon andere Bücher von Schätzing gelesen hat wird dieses Buch lieben. Es ist ein Zukunfts-Thriller, der wie immer auch relativ realistisch ist. Auf den 1.300 Seiten wird es nie langweilig, im Gegenteil es wird immer spannender. Oft angepriesen konnte ich mich dann doch nicht der Magie des Buches entziehen...und wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte ist so vielschichtig wie ich es bisher kaum kannte (und das als Ken Follett-Fan). Es wird unzähliges Wissen über Politik, Geschichte, Wirtschaft, Wissenschaft, Technik und Gesellschaft vermittelt, eingebettet in Dramen, bei denen man sicher leicht den Überblick verlieren kann. Obwohl die Handlung in der Zukunft spielt, wird der Leser jenseites von Mond und Chinesen mit seiner real existierenden Umwelt konfrontiert und auf aktuelle Probleme aufmerksam gemacht. Da bleibt viel Raum, Dinge zu hinterfragen. Von der genialen Geschichte abgesehen, hätte es nicht so vieler Akteure (und ihrer persönlichen Show-Einlagen) bedurft, damit der Roman "funktioniert". Auf diese Weise wäre mehr Platz für Emotionen und Bühnenbilder entstanden, die hier und da unterkühlt ausgemalt sind. Einige Dialoge im sehr gut lesbaren und spannungsgeladenen Detektivspiel wirken künstlich bis hölzern. Ein wenig irritiert auch das schier unbegrenzte Wissen des im Buch vorgestellten, stink normalen Detektives Jerichow. Bemerkenswert ist, dass dieser Roman ohne ständige Szenen akuter Geilheit auskommt, wie man sie oft in ähnlichen Romanen findet. Die oft gelesene Kritik, der Anfang wäre lahm, weil zu viel Smalltalk sollte eher zum eigenen Nachdenken anregen... Fazit: Ein Meisterwerk mit Schönheitsfehlern.
Ich habe den "Schwarm" verschlungen, hatte das Buch ständig selbst bei... Strandwanderungen dabei. Von "Limit" hingegen bin ich sehr enttäuscht, denn: die ersten ca. 300 Seiten geht es darum, den Leser erst einmal zu informieren - wie sieht es heute aus in Bezug auf die Energieversorgung, wie wird es vielleicht in einigen Jahren aussehen - neue Energiequellen (auf dem Mond), die genutzt werden, neue politische und wirtschaftliche Strategien der entsprechenden Marktführer werden ausführlich dargestellt. Wer sich für energiewirtschafliche Zusammenhänge interessiert, ist mit diesem Buch bestimmt bestens beraten. Aber diese Zusammenhänge werden auf den "ersten" (das Buch hat weit über 1200 Seiten!) 300 Seiten in naturwissenschaftlich-detailverliebten, wie ich finde, langatmigen Dialogen erörtert. Deshalb: Erstes Drittel des Buches: wenig Handlung, viel Theotie verpackt in lange, nicht sehr packende Dialoge. Zweites Drittel: Es gerät ein wenig Bewegung in die Handlung, letztes Drittel: Die meisten Protagonisten des Romans kommen auf die unterschiedlichtste Art und Weise ums Leben (siehe der "Schwarm") - hier ist Action angesagt. Nichts desto trotz: ich denke, dass dieses Buch trotz all seiner Schwächen eine Menge in den Köpfen der Leser bewirken kann.
Frank Schätzing ist ein hervorragender Schriftsteller, für mich einer ...der Besten! Alle Bücher hab ich bisher gelesen und sie haben mir alle ausgezeichnet gefallen. Man lernt sehr viel vom Lesestoff, er hat einen ausgezeichneten Wortschatz und viel Fantasie oder schon Zukunftsvisionen. Einfach genial!! Ich hoffe er schreibt noch sehr viele Bücher.