Gran Torino Action-Thriller Clint Eastwood Korea - Kriegsveteran und pensionierter Automechaniker Walt Kowalski mag es nicht, wie sich sein Leben und seine Nachbarschaft verändert haben. Auch seine Nachbarn, die Hmong Immigranten aus Südostasien, kann er überhaupt nicht leiden. Aber die Situation erfordert es, dass Walt diesen Nachbarn gegen eine örtliche Gang verteidigen muss, die Angst und Schrecken verbreiten. Zum ersten Mal seit Million Dollar Baby arbeitet Eastwood, der für die ergreifende Darstellung des Kowalski vom National Board of Review mit dem Preis "Bester Schauspieler" ausgezeichnet wurde, wieder auf beiden Seiten der Kamera und schuf durch viel Erfahrung, Talent und Überzeugungskraft ein neues "Meisterwerk" (SPIEGEL). Genre: Action - Thriller Sprache: Deutsch, Englisch, Spanisch; alle Dolby Digital 5.1 Untertitel: Deutsch (auch für Hörgeschädigte), Englisch für Hörgeschädigte, Dänisch, Finnisch, Norwegisch, Portugiesisch, Spanisch, Schwedisch Laufzeit: 112 Minuten & Specials FSK: 12 Format: 2,40:1 / 16:9 Widescreen / geeignet für alle BildschirmformateVollständige Rezension lesen
"Gran Torino", der im letzten Jahr eher still in die Kinos Einzug hielt, jedoch sowohl unter Kritikern als auch Kinogängern große Beliebtheit erlangte, ist eigentlich als Clints Abschied von seinem Wirken vor der Kamera gedacht. Von nun an will sich Eastwood nur noch als Regisseur betätigen. Dies ist eigentlich jammerschade, denn Clint Eastwood war immer einer meiner unangefochtenen Lieblingsschauspieler. Nicht nur hat er mit Dirty Harry und dem oft namenlosen Westernhelden eine unnachahmliche Kultfigur geschaffen, sondern es ist ihm auch gelungen, im Laufe der Zeit diese von ihm geschaffene Figur selbstironisch zu dekonstruieren, ohne dabei parodistisch-lächerlich zu werden oder seine Vergangenheit zu verleugnen. Man sollte sich nicht von dem Cover der DVD täuschen lassen und etwa einen Film erwarten, in dem mit der Waffe in der Hand für Gerechtigkeit gesorgt wird, denn einen glaubwürdigen Actionhelden hätte der 78jährige Eastwood sicher nicht abgeben können. Anders als manch andere Ikone umschifft Eastwood die Klippen der Lächerlichkeit, die darin besteht, entgegen dem Fortgang der Zeit am alten Selbstbild festhalten zu wollen - dies nur als Kommentar auf die ewig Junggebliebenen. Eastwood spielt hier allenfalls mit Elementen seiner alten Filmfigur, etwa wenn sein Griff zur Waffe von der Kamera typischerweise aus der Froschperspektive festgehalten wird - interessanterweise gibt Walt in dem Film allerdings keinen einzigen Schuss ab. Eastwoods Film vermittelt die Botschaft, dass jeder noch so stark unterdrückte Mensch die Chance ergreifen kann, etwas aus seinem Leben zu machen, wenn dabei auch manch ein Strauß ausgefochten werden muss. Man mag diesen Glaubenssatz teilen oder auch nicht, in "Gran Torino" wird er auf eine zu Tränen rührende Art und Weise ausgebreitet. Auch die Problematik im Zusammenleben verschiedener Kulturen wird überzeugend beleuchtet. Eastwood gleitet bei aller Eindringlichkeit seiner Botschaft keinesfalls in simple Schwarz-Weiß-Malerei ab, denn sein Held ist niemand, mit dem man sich ohne weiteres gern auf ein Bier zusammensetzen würde - auch hier also kein Zugeständnis an Eastwoods beharrlichste Kritikerin Pauline Kael. Zwar werden Walts rassistische Bemerkungen im Mittelteil des Films, wenn er sich mit seinem Friseur unterhält, relativiert, aber er ist durchaus seinen Vorurteilen verhaftet und - was für viele PC-Saubermänner und -frauen noch schlimmer sein dürfte - er raucht mit Genuss; mit so etwas käme heute ja nicht einmal mehr Sherlock Holmes auf der Leinwand davon. Im Verlaufe des Filmes, etwa während der Beichte, wird außerdem deutlich, dass das schlechte Verhältnis, das er zu seinen Söhnen hat, teilweise auch eine Folge seiner Erziehung ist. Diese stetige Ambivalenz macht Walt zu einem interessanten, realistischen Charakter und läßt seine zaghafte Annäherung an die Nachbarsfamilie glaubwürdiger erscheinen. Interessant, aber nicht beantwortbar, ist in diesem Zusammenhang noch die Frage, woher die Anziehungskraft solch rauhbeiniger, grantliger alter Männer - Dr. House ist dafür auch ein Beispiel - auf uns heute rührt. Ein besonderer Leckerbissen erwartet den Zuschauer am Ende des Films, wenn Clint selbst das Intro zu dem Song "Gran Torino" intoniert. Fazit also: Bahn frei für den "Gran Torino"!Vollständige Rezension lesen
Die frühen Filme von Clint Eastwood haben mich eigentlich nie interessiert. Mit fortgeschrittenem Alter aber macht er mit Filmen, bei denen er Regie führt und auch selbst Darsteller ist, positive Schlagzeilen und erntet Auszeichnungen, siehe "Million Dollar Baby" oder "Letters from Iwo Jima / Flags of our Fathers". Auch der vorliegende Film ist von hoher Qualität: Der Hauptdarsteller, der durch Vorurteile geleitet wird, ändert Zug um Zug seine Einstellung. Erzählt wird eine interessante Geschichte, die für ihn tragisch endet. Ich denke, daß der Zuschauer nachdenklich wird und der Film sein Ziel nicht verfehlt. Hervorragend.
Handlung: Nach dem Tod seiner Frau verbringt der polnisch abstammende Korea-Kriegs-Veteran und ehemalige Automechaniker Walt Kowalsky (Clint Eastwood) seine Lebensabende damit, seine Hündin Daisy zu pflegen, seinen Garten in Schuss zuhalten und Bierdosen zu leeren. Das Verhältnis zu seinen Söhnen und zur Verwandtschaft ist schlecht, da man vorallem auf Walts Erbe aus ist. In dem Viertel, dass überwiegend von den Hmong, einem Bergvolk aus Südostasien, bewohnt wird, ist Walt der einzige Amerikaner. Er hasst diese und möchte nichts mit ihnen zutun haben, was er gegenüber seinen Nachbarn immer sehr direkt zum Ausdruck bringt! Zudem weißt Walt Pater Janovich, der Walts Frau vor ihrem Tod versprochen hatte, ihn zur Beichte zu bewegen, mehrmals energisch zurück. Der Hass gegenüber den Hmong steigert sich noch, als der Nachbarsjunge Thao Lor als Aufnahmeprüfung in eine Hmon-Gang Walts 72er Gran Torino stehlen soll, was Walt allerdings verhinder kann. Als sich ein eskalierender Konflikt zwischen der Hmong-Gang und Thao's Familie auf Walts Grundstück ausweitet, schlägt dieser die Gang mit seinem Gewehr in die Flucht, worauf er inm ganzen Viertel als Held gefeiert und mit Geschenken übersät wird. Auch greift er ein, als einige Farbige versuchen, Thao's Schwester Sue zu vergewaltigen. Nachdem Sue Walt zu einer Familienfeier ins Nachbarhaus einläd und ihm die Familie vorstellt, entwickelt sich ein positives Verhältnis zwischen den Hmong und Walt, während sich das zu seiner Familie verschlechtert. Eines Tages erklärt Sue, dass es die Familietradition erfordert, dass Thao seine Schuld bei Walt abarbeitet, da er die Familie entehrt hat. Nach und nach entwickelt sich zwischen Thao und Walt eine echte Freundschaft, die in gegenseitigen Hilfe und Späßen ihren Ausdruck findet. Walt lässt Thao an seinen Lebenserfahrungen teilhaben und beschafft ihm eine Job bei einem befreundeten Bauaufseher. Erneut kommt es zu einem Übergriff auf Thao durch die Gang, woraufhin Walt eines der Gang-Mitglieder zusammenschlägt. Doch anstatt sich zurückzuziehen, nimmt die Gang das Haus der Familie Lor unter Beschuss, wobei Thao verletzt wird. Sue trifft wenig später ein, zusammengeschlagen und vergewaltigt. Walt ist geschockt und sucht bei sich die Schuld. Er sieht keine andere Möglichkeit für dauerhaften Frieden als die Gang zu eleminieren. Doch dazu wählt Walt seine eigenen, einen ungewöhnlichen Weg... Kritik: Einfach unglaublich, dass Clint Eastwood ("Million Dollar Baby", "Dirty Harry 1-5", "Zwei glorreiche Halunken") mit bald 80 Jahren noch in der Lage ist, ein solches Meisterwerk mit sich selbst in der Hauptrolle zu inszinieren. Hier könnten sich viele Hollywood-Stars ein Beispiel nehmen! Solch ein Film ist wohl noch nie dagewesen: Die Sprache ist ein Kunstwerk, ähnlich wieder in Tarantino-Filmen oder dem Skandal-Kultklassiker "Clockwork Orange". Denn obwohl sie oftmals rassistisch und sarkastisch ist, zwingt sie den Zuschauer doch zum Lachen! Fast alle unsere Klischees über gewisse Ausländer sind hier enthalten. Der Film, unterlegt mit einem stillen und passendem Soundtrack, regt gerade am Schluss zum Nachdenken an und kann mehrfach genossen werden. Clint Eastwood's Sohn Scott ist in der Szene als Walt Sue vor einer möglichen Vergewaltigung rettet, kurz als irisch stämmiger Trey zu sehen. DVD: Etwas schwach, lediglich ein ca. 4-minütiger Beitrag des alljährigen Oldtimer-Treffens in Detroit und eine ca. 9:30-minütige Doku über die amerikanische Auto-Kultur.Vollständige Rezension lesen
Es ist sehr lange her, dass ich einen Film gesehen habe, dessen Inhalt mich so sehr bewegt hat wie dieser Streifen von Clint Eastwood. Und dass es gerade der frühre Dirty Harry ist, der auf seine alten Tage Filmfans bewegt, ist eigentlich ein Paradoxum.....gleichzeitig aber auch der Beweis, welch genialer Schauspieler in ihm steckt. Über die Geschichte will ich gar nicht viel erzählen, denn sie ist dermassen aus dem Leben gegriffen, dass sich wirklich jeder sofort darin entdeckt. Die wirklich wichtige Message des Films ist eigentlich nur, dass es auf der Welt nichts schlimmeres unter Menschen gibt, als Vorurteile. Und dass es am Ende des Lebens sehr schwer wird, diese Vorurteile wieder gerade zu rücken, wenn der Moment kommt in dem man merkt, dass man sich sein ganzes Leben lang von diesen hat leiten lassen. Es muss sehr schlimm für Menschen sein, ein einmal gefasstes Weltbild zu korrigieren.... Die Schauspieler wachsen in diesem Film alle, ohne Ausnahme, über sich hinaus. Sogar die kleinste Nebenrolle ist perfekt besetzt. Dass Eastwood wunderbar spielt ist ja bekannt, doch auch alle anderen sind sehr überzeugend. Der Schnitt des Films ist ruhig unf bleibt sogar unhektisch in Momenten, wo es mal kurz ganz schön laut wird....Und die Musik, mitkomponiert von Clint Eastwood und u.a. dem sehr bekannten Jamie Cullum, ist grosse Klasse. Wer also mal eine realistische Seite des sogenannten "american way of life" sehen will, im tiefsten mittleren Westen, der sollte sich diesen Film ansehen. Hier lernt man in 100 Minuten mehr über Vorurteile, falsche Ansichten und Freunde als mancher in 10 Jahren oder sogar in einem ganzen Leben.Vollständige Rezension lesen
Aktuelle Folie {CURRENT_SLIDE} von {TOTAL_SLIDES}- Meistverkauft in Bücher
Aktuelle Folie {CURRENT_SLIDE} von {TOTAL_SLIDES}- Hier sparen: Bücher