Wenn sich jemand bei der Produktion von DVDs Mühe gibt, dann „The Criterion Collection“. Es war diese Firma, die im mittlerweile beinahe in Vergessenheit geratenen Laserdisc-Zeitalter die Special Features wie Commentary Tracks, Deleted Scenes usw. erfand und sie als zusätzlichen Service auf die großen Platten brannte. Criterion wollte nicht nur den Film selbst, sondern insbesondere auch Hintergrundinformationen, die den Zuschauer und seine Sicht auf den jeweiligen Film erweitern sollten, zur Verfügung stellen. Damals wurden sie von der Konkurrenz müde belächelt. Heute, im Zeitalter der DVD, hat sich ihr Konzept weitgehend durchgesetzt. Der Käufer hat sich an Qualität gewöhnt, viele Bare-Bones-DVDs liegen deshalb wie Blei in den Regalen der Händler. Und das aus gutem Grund. Im Fall von Carol Reeds „The Third Man“ hat Criterion einen weiteren Meilenstein in der Firmengeschichte gesetzt. Pünktlich zum 50jährigen Jubiläum erschien dieser von „Sight and Sound“ vor einigen Jahren zum besten englischen Streifen aller Zeiten gekürte Film-Noir vergangenes Jahr komplett überarbeitet. 22.000 digitale Reparaturen machen die Bildqualität zu einem echten Augenschmaus. Das Wien der Nachkriegszeit hat nie besser ausgesehen. Auch der Ton wurde nachgebessert, ist aber natürlich sehr auf die Centerbox zugeschnitten. Der amerikanische Western-Schriftsteller Holly Martins (Joseph Cotten) kommt nach Wien und versucht Harry Lime (Orson Welles), seinen guten Freund aus Kindestagen, ausfindig zu machen. Dabei verschlägt es ihn in die zwielichtige Unterwelt Wiens, wo er sich nach kurzer Zeit in einem Netz aus Liebe, Betrug und Mord wiederfindet. Neben einigen der größten schauspielerischen Leistungen der Filmgeschichte und der beeindruckend-modernen visuellen Finesse hat vor allem die musikalische Begleitung dieses Meisterwerk zu dem gemacht, was es ist: zeitlos. Niemand, der den Film gesehen hat, wird Anton Karas’ Zither -Melodie aus dem Kopf kriegen. Sie ist ein Ohrwurm. Auch Karas wird mit dieser DVD ein Denkmal gesetzt. Archiviertes Filmmaterial, das ihn bei seiner Arbeit in einem Wiener Kaffeehaus zeigt, befindet sich als eines der Special Features auf der Disc. Außerdem kann man sich eine Einleitung des Filmhistorikers Peter Bogdanovich zu Gemüte führen. Er skizziert kurz die Situation des britischen und amerikanischen Films der 40er Jahre und räumt mit dem Gerücht auf, Orson Welles habe in Wahrheit Regie geführt. Weitere Features sind: 1) Eine gekürzte Fassung des Treatments, welches Graham Greene vor der Produktion in Prosa verfaßt hatte. Es wird vom Broadway-Schauspieler Richard Clarke auf einer zweiten Tonspur gelesen. 2. „The Third Man“ im Radio: „A Ticket to Tangiers“ (1951) – eine Episode aus der Serie „The Lives of Harry Lime“. Geschrieben und gelesen von Orson Welles; ferner eine „Lux Radio Theatre“ Adaption des „Third Man“. 3) Eine alternative Eröffnungssequenz für die damalige U.S. Version. 4) Eine Sammlung seltener Fotos zu den Dreharbeiten. 5) Der Original und Re-Release Trailer. 6) Eine Demonstration der am Filmmaterial durchgeführten Restauration. 7) Englische Untertitel für Schwerhörige. Zwar schlägt diese Luxus-DVD mit knapp 28 Dollar (bei amazon.com) plus Versandkosten und eventuell zu entrichtenden Zollgebühren ordentlich zu Buche, dennoch lohnt sich diese Anschaffung. Für Liebhaber des guten Kinos ist es das optimale Weihnachtsgeschenk und wie fast alle Criterion DVDs ist die Disc regiVollständige Rezension lesen
Der in nur fünf Wochen in Wien abgedrehte Film, machte seinen Regisseur Carol Reed weltberühmt, wurde zur damaligen Sensation und somit zum phänomenalen Kassenerfolg. Die außergewöhnliche Wirkung gründet sich auf das Zusammenspiel von vielen Faktoren. Zum einen lag es an Reeds einfühlsamer Regie, der die Stimmung im Wien der Nachkriegszeit überwiegend an Original-Schauplätzen einfing. Er bewies ein ausgeprägtes Gespür für Tempo und Dramatik, sowie für die Tragik der Ausweglosigkeit. Weiterhin ist der Film für seine ausgefallene Kameraarbeit bekannt. Die Kamera kippt manchmal, sodass die Bilder schief wirken, alles scheint ins Rutschen zu geraten. Licht und Schatten wurden sehr geschickt eingesetzt und erzeugten spielerisch eine Atmosphäre der Ungewissheit und latenten Bedrohung. Die Musik von Anton Karas sollte ebenfalls nicht unerwähnt bleiben. Sein >Harry Line Thema< wurde weltberühmt und zum Ohrwurm in manchem Heurigen-Lokal. Und letztlich waren es die hervorragenden Hauptdarsteller. Orson Welles, der zwar recht selten zu sehen ist, der dem Film aber mit seiner physischen Präsenz sehr viel Eindringlichkeit verleiht und Joseph Cotten, der völlig unbeirrt durch den Nebel schreitet, bis er sich lichtet.Vollständige Rezension lesen
Ich sammle alte Filmklassiker auf DVD - dazu gehört natürlich auch "Der dritte Mann". Die Qualität des Filmes ist noch ok, zumal in schwarz - weiß bestimmte Situationen noch besser darzustellen sind.
Mein Mann sucht seit Jahren diesen alten Film. Als Überraschung fand ich ihn in ebay. Wir haben den Film noch nicht angesehen, somit kann ich nichts weiter darüber schreiben.
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