Aber sicher doch
Nachdem sich eine Lupusec XT2plus als totaler Reinfall erwiesen hat (siehe meine dortige Rezension) und ich nicht wieder alle Sensoren demontieren wollte, habe ich auf die Blaupunkt SA 2700 zurückgegriffen in der Hoffnung, die Sensoren (Fenster-/Türsensoren und Rauchmelder) mögen mit dieser Anlage auch funktionieren. Weshalb ich das vermute? Weil die Sensoren absolut identisch aussehen. Und auch identisch sind, die Sensoren laufen auch mit dieser Anlage einwandfrei. Was kein Wunder ist, viele dieser Anlagen, unabhängig vom aufgedruckten Markennamen, werden von Climax (Taiwan) hergestellt.
Installiert ist die ordentlich verarbeitete Zentrale sehr schnell, das Menü ist, trotz des winzigen zweizeiligen Displays mit den 16 Zeichen pro Zeile, deutlich aufgeräumter und klarer als die völlig wirre und verschachtelte Weboberfläche der Lupusec XT2. Die Blaupunkt hatte ich deutlich schneller installiert und fertig eingerichtet, das Handbuch ist in ordentlichem Deutsch, klar aufgebaut und es geht Schritt für Schritt durch die Installation. Die Menüpunkte sind in ihrer Reihenfolge nach verständlich erklärt, das ganze Handbuch und die Menüs der Zentrale sind klar und logisch gegliedert. Sehr gut, so soll das sein.
Das System funktioniert einwandfrei. Der Alarm wird zuverlässig ausgelöst, die eingebaute Sirene ist sehr laut, die Fernbedienung hat eine sehr gute Reichweite, Fehlalarme gab es keine. Das System überwacht auch die Sensoren, prüft deren Batteriestand (meldet auch, wenn diese zur Neige geht) und überwacht die Funkverbindung. So gibt es auch einen Sabotageschutz, der erkennt, wenn sich jemand an den Sensoren oder der Zentrale zu schaffen macht. Selbst wenn jemand durch einen Störsender (sog. Jammer) versucht, die Verbindung der Sensoren zur Zentrale zu stören, wird ein Alarm ausgelöst. Das alles ist recht durchdacht.
Zur Anlage gibt es eine App, um von außen mit dem System zu kommunizieren, also scharf oder unscharf zu stellen, die Anlage zu konfigurieren, etc. Die Kommunikation erfolgt über eine in die Zentrale eingelegte SIM-Karte, die man zusätzlich braucht und nicht mitgeliefert wird. Das läuft nicht über das mobile Datennetz, sondern per SMS und/oder zuvor aufgesprochener Sprachnachrichten, je nach Einstellung. Das mag zwar archaisch klingen, hat aber einen ganz entscheidenden Vorteil. Eine SMS geht auch bei sehr schlechter Verbindung noch durch, wenn mit dem Datennetz nichts mehr geht. Der Weg vom Handy zur Anlage erfolgt immer per SMS, die Antwort bei einem Alarm kann entweder per SMS oder eben aufgesprochener Nachrichten erfolgen, Konfigurationen beantwortet die Zentrale immer mit SMS. Ich habe bei Alarmmeldungen nur SMS eingestellt.
Es können mehrere Telefonnummern hinterlegt werden, welche die Zentrale im Falle eines Alarms der Reihe nach kontaktiert. Entweder per SMS oder eben zuvor gespeicherter Sprachnachricht. Jedem Sensor kann eine eigene Sprachnachricht zugeordnet werden. Es ist auch möglich, eine Sicherheitsfirma aufzuschalten. ACHTUNG: Es ist in Deutschland für private Alarmanlagen nicht erlaubt, einen direkten Ruf zur Polizei aufzuschalten. Das ist nur z. B. für Banken oder Juweliere gestattet. Hier also NICHT die Nummer der örtlichen Polizeistation hinterlegen!
Die dazugehörige App (iOS und Android) macht also nichts anderes, als die SMS-Codes zusammenzustellen, um diese dann an die Anlage zu versenden. Dieses scheinbar prähistorische System ist simpel, aber genau deswegen sehr zuverlässig. Und deutlich sicherer als Anlagen, die per Internet von außen zugänglich sind. Dafür müßte im heimischen Router eine Portweiterleitung eingerichtet werden. Eine Portweiterleitung öffnet das Heimnetz nach außen, sodaß vom Mobiltelefon per App oder Browser auf die Anlage zugegriffen werden kann. Das macht es Angreifern leichter, ins heimische Netz einzudringen und hinter die Firewall zu gelangen. Eine sichere Einrichtung einer Portweiterleitung mit verschlüsselter Verbindung ist sehr aufwendig, die ungesicherte Verbindung über UPnP (Paßwörter und die gesamte Kommunikation werden im Klartext übertragen) ist indes schnell aufgestellt, aber absolut nicht zu empfehlen.
Die Blaupunkt empfängt und sendet die SMS zuverlässig. Ich nutze T-Mobile im Handy und für die Anlage habe ich eine SIM von Congstar. Zum Zeitpunkt dieser Rezension habe ich einen Vertrag (also kein Prepaid) gewählt, weil Prepaid immer wieder aufgeladen werden muß, sodaß die Karte vom Provider nicht deaktiviert wird. Da würde sich im Laufe der Zeit ein mächtiger Betrag ansammeln, da ich die Anlage so konfiguriert habe, daß nur bei einem Alarm eine SMS gesendet wird. Konfiguriert habe ich das System direkt an der Zentrale und ein- oder ausgeschaltet wird per Fernbedienung. Über das Handy ist das nur sehr selten der Fall.
Gewählt habe ich den »Congstar Wunschtarif«, da kann man einstellen, wieviel man telefoniert, SMS sendet oder an Datenvolumen braucht. Bei allem habe ich 0 eingestellt und zahle lieber pro SMS. Telefoniert wird ja nicht, DaVollständige Rezension lesen
Bestätigter Kauf: Nein