Ein sehr lesenswertes und spannendes Buch! Ich habe dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen können. Jeanette Walls beschreibt ihre bizarre Kindheit in den 60ger Jahren und das Leben der amerikanischen „Hobos“ (umgangssprachlicher Ausdruck für Landstreicher/Obdachlose) ohne jemals in Selbstmitleid zu verfallen. Sie hat eine wunderbar leichte und humorvolle Art zu schreiben und schafft es, den Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln. Es ist ein kluges und mutiges Buch, das nachdenklich und auch optimistisch macht. Zur Autorin: Jeanette Walls ist in Amerika eine bekannte Kolumnistin und Fernsehmoderatorin. Schloss aus Glas ist eine Autobiographie. Zum Inhalt: Zum Glück beginnt das Buch mit der Beschreibung der Gegenwart: Jeanette Walls beschreibt zu Beginn ihr Leben als erfolgreiche Journalistin in New York mit Luxuswohnung in der Park Avenue. Auf dem Weg zu einer Party macht sie sich Gedanken darüber, ob sie eventuell zu elegant gekleidet ist, als sie auf der Straße ihre Mutter entdeckt. Die zerlumpte Frau sucht in den Mülleimern nach Essensresten und Jeanette gerät in Panik, bei dem Gedanken, dass ihre Mutter sie sehen und sich bemerkbar machen könnte. Völlig verstört lässt sie sich zurück zu ihrer Wohnung fahren. Sie hat ihre Vergangenheit bisher geheim gehalten und fürchtet sich davor, dass jemand etwas über ihre Kindheit herausbekommen könnte. Der Vater, ein Säufer und Spieler, der nur gelegentlich einen Job annimmt, die Mutter, die sich selbst als Künstlerin betrachtet und es deshalb unter ihrer Würde findet als Lehrerin zu arbeiten. Dazwischen die vier Kinder, ganz auf sich gestellt und gewohnt, dass bizarre Leben ihrer Eltern als selbstverständlich hinzunehmen und sogar zu verteidigen. Die Familie zieht kreuz und quer durch die Vereinigten Staaten, immer auf der Flucht vor den Gläubigern und immer wird das Leben ein bißchen elender. Völlig unberührt von der Realität erzählt der Vater seinen Kindern ständig, dass sei alles nur vorrübergehend, er würde Gold finden und im übrigen sei er Erfinder und er verspricht ihnen ein Schloß aus Glas. Die Kinder bekommen nur unregelmäßig etwas zum Essen aber massenhaft Geschichten von den angeblichen Heldentaten ihres Vaters zu hören. Und immer wieder verspricht er ihnen das Schloss aus Glas. Die Kinder lieben und vergöttern ihn und finden das Leben mit ihm abenteuerlich und spannend. Mit zunehmendem Alter ändert sich dieses Bild und die Kinder beginnen zu fragen: Warum der Vater trinkt, warum nicht wenigstens die Mutter arbeitet... Die Zeit des Abenteuers und der Unbeschwertheit ist vorbei und die Not der Kinder wird immer deutlicher. Eine Erbschaft verschafft der Familie eine kurze Atempause und für eine Weile einen festen Wohnsitz aber bald ist auch das wieder vorbei und die Mutter hat die verhängnisvolle Idee, das nun die Eltern ihres Mannes für Unterstützung sorgen könnten. Sie machen sich auf den Weg nach Welch, West-Virginia, und schnell wird deutlich, warum der Vater jeden Kontakt zu seiner Familie abgebrochen hatte. Die Eltern und sein Bruder sind schwere Alkoholiker und auch er gibt sich bald ganz seinen Alkoholexzessen hin. Selbst in Welch, einem heruntergekommenen Bergarbeiterkaff, fällt die Familie durch ihre extreme Armut auf. Die Kinder müssen sich an Ausgrenzung und Demütigung gewöhnen und an den täglichen Kampf um's überleben.Vollständige Rezension lesen
Jeannette hat Eltern, die nicht bereit sind, sich gesellschaftlich anzupassen. Der Vater träumt davon, einen Apparat zu erfinden, der aus Gestein Gold löst, die Mutter hält sich für eine Künstlerin und hat keine Lust, sich um die vier Kinder zu kümmern. Die sind also ziemlich auf sich selbst gestellt und setzen sich sehr füreinander ein. In ihrer Kindheit hängt Jeannette noch sehr an ihrem Vater und glaubt ihm seine Träume, aber es passieren Dinge, die sie von ihm entfernen und sie zwingen, ihn mit anderen Augen zu sehen. Und auch die Mutter wird als Totalausfall immer sichtbarer. Der Überlebenskampf der Kinder wird härter.- Die Geschichte ist rührend, emotional aufwühlend und manchmal bedrückend. Wenn man sich vorstellt, mit welcher Fürsorge viele Kinder aufwachsen, dann ist die Kindheit dieser vier herzzerreißend, obwohl es auch bei ihnen manchmal Zeichen von Elternliebe gibt. Für Jugendliche ist das Buch in Abgrenzung zur eigenen Erfahrung sicher interessant, aber auch belastend. Der Schlussteil hat mich eher traurig zurückgelassen. Zwar haben die Kinder ihren Weg gefunden, aber die herzliche Gemeinschaft, die früher bestand, ist für mich da nicht mehr so spürbar. Sicher ist das realistisch, aber für mich war die Nähe der vier der Trost in den elenden Zeiten, und ich hätte mir mehr davon auch im Erwachsenenalter gewünscht, habe aber mehr Vereinzelung wahrgenommen. Na ja, das ist wohl der Preis, den sie zu zahlen hatten, und sonst wäre es ja vielleicht auch zu kitschig geworden. Jedenfalls ein spannendes, lesenswertes Buch, für das man sich aber emotional stabil fühlen sollte.Vollständige Rezension lesen
Bestätigter Kauf: Nein
Jeannette Walls ist ein glückliches Kind: Ihr Vater geht mit ihr auf Dämonenjagd, holt ihr die Sterne vom Himmel und verspricht ihr ein Schloss aus Glas. Was macht es da schon, mit leerem Bauch ins Bett zu gehen oder in Nacht-und-Nebel-Aktionen den Wohnort zu wechseln. Doch irgendwann ist das Bett ein Pappkarton auf der Straße, und eine Adresse gibt es schon lange nicht mehr... Eine wahre Geschichte, die mich manchmal fassungslos gemacht hat... Dieses Buch ist unbedingt empfehlenswert, eines der Besten, die ich in diesem Jahr gelesen habe.
sehr gutes Buch, ein "muss" für lesen.es hat mir sehr gefallen..... kaufabwicklung ist super gelaufen. danke gerne wieder
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