Krautheim Porzellan: Königlich Bayerische Hoflieferanten
Krautheim Porzellan stammt aus Selb im Fichtelgebirge, das heute direkt an der tschechischen Grenze liegt. Der Name der Firma lautet korrekt Krautheim & Adelberg. Ihre Geschichte beginnt im Jahr 1884, als Christoph Krautheim eine Porzellanmalerei gründete. Er kaufte sogenannte Weißware, unbemaltes Porzellan, von den örtlichen Unternehmen. Im elterlichen Haus bemalte er das Porzellan und brannte die Farben in einer Schmelzmuffel. 1889 wurde sein Schwager Richard Adelberg Partner in der Porzellanmalerei. Von nun an hieß das Unternehmen Krautheim & Adelberg. Die beiden Porzellanmaler waren so erfolgreich, dass sie 1912 eine Fabrik gründeten und ihr eigenes Porzellan herstellten. Kurz darauf wurden Krautheim & Adelberg zu Königlich Bayerischen Hoflieferanten ernannt. Bei eBay erhalten Sie Porzellan von Krautheim unter anderem in folgenden Kategorien: Porzellan-Vasen, -Töpfe & -Dosen und Sammel- & Zierteller aus Porzellan.
Warum gab es so viele Porzellanmanufakturen in Selb?
Selb ist auf der ganzen Welt als Porzellanstadt bekannt. Ein Großbrand in der Stadt Selb im Jahr 1856 führte zur Entwicklung der Porzellanindustrie. Das Feuer zerstörte den mittelalterlichen Stadtkern. 624 Familien wurden obdachlos, die meisten von ihnen Handwerker, vor allem Weber. Ein Jahr später gründete Lorenz Hutschenreuther die erste Porzellanfabrik in Selb. Der Sohn eines Porzellanmalers ergriff nach dem Brand die Gelegenheit, die Ludwigsmühle zu kaufen. Er baute neben der Mühle eine Porzellanfabrik, die mit einer Dampfmaschine und Wasserkraft ausgestattet war. Sein Verdienst war, dass er die industrielle Massenfertigung von hochwertigem Porzellan in die Wege leitete. In Karlsbad holte er sich Modelle für Porzellanwaren. Auf der Leipziger Messe bekam der Jungunternehmer 1860 so viele Aufträge, dass er sie kaum bewältigen konnte. Hutschenreuther baute seine Fabrik aus. Im Jahr 1964 erhielt Selb Anschluss an die Bahnlinie von Hof nach Eger. Das unterstützte die industrielle Entwicklung von Selb. Rasch wurden weitere Porzellanfabriken gegründet, unter anderem Rosenthal, Zeidler & Purucker sowie Krautheim & Adelberg. Im Jahr 1900 hatte Selb 7.200 Einwohner, die in 20 Porzellanfabriken mit insgesamt 100 Brennöfen tätig waren.
Welches Muster von Krautheim & Adelberg ist am beliebtesten?
Krautheim & Adelberg stellten zahlreiche Porzellanprodukte her, von Tafelporzellan über Seriengeschirr bis zu Kaffee-Sets und Figuren. Viel Porzellan wurde in den Balkan, nach Russland und in die Vereinigten Staaten von Amerika exportiert. Bei der Motivwahl setzten die Hersteller überwiegend auf Blumen und Pflanzen. Das heute bekannteste Motiv von Krautheim heißt „Wiesengrund und Bergeshöhn“. Es zeigt verschiedene Wiesenblumen wie Mohn, Kornblumen und Lupinen sowie Anemonen und Schlüsselblumen im Verein mit verschiedenen Gräsern. Die Blumenmotive sind asymmetrisch auf Tellern, Tassen, Kannen, Platten und Vasen angeordnet.