Eine Jugendstil-Jardiniere bringt ein Stück Klassik ins Haus

Die Ästhetik des Jugendstils zieht immer noch zahlreiche Menschen in ihren Bann. Jeder hat schon einmal die verträumten Gemälde von Alfons Mucha gesehen und nicht wenige haben sie als Druck an der Wand hängen. Der Jugendstil mutet modern wie auch etwas altmodisch an, was auch in zeitgemäßen Umgebungen nicht nur geduldet, sondern tatsächlich gerne gesehen wird. Kunst im Jugendstil ist – so paradox es klingen mag – in Mode.

Was ist Jugendstil?

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als die Industrialisierung bereits in vollem Gange war, kam eine Gegenbewegung auf, die den als seelenlos verschrieenen Industriebauten entgegenarbeitete. Der Jugendstil besann sich auf einen Neoklassizismus, der die neuen Materialien wie Stahl und Beton einsetzte, um verspielte Verzierungen und Schnörkel in simple, einrahmende Formen einzuarbeiten. Zunächst war der Begriff alles andere als schmeichelhaft belegt, doch wandelte er sich bald zum allgemein anerkannten Namen für diese Stilrichtung. Später, gegen 1905, wandelte er sich weiter und deutete bereits den Übergang zum Expressionismus an. Die scheinbar naive, verträumte Stilrichtung überdauerte den Ersten Weltkrieg unerwarteterweise und hielt sich bis in die 1920er-Jahre. Die Anwendung der ästhetischen Elemente des Jugendstils beschränkten sich nicht nur auf Gebäude, sondern auch auf Möbel und andere Einrichtungs- und Gebrauchsgegenstände wie Keramik.

Welchen Zweck hat eine Jardiniere?

Der Begriff Jardiniere ist abgeleitet vom französischen Wort „jardin“ für Garten (eine Wortverwandtschaft ist leicht zu erkennen) und bedeutet „Gärtnerin“. Jardinieren waren im 19. und frühen 20. Jahrhundert fester Bestandteil mittelständischer Wohnungen, doch ihr Sinn und Zweck kann heute nicht mehr auf den ersten Blick festgestellt werden. Das unbedarfte Auge meint, eine Suppenschüssel zu erkennen, doch tatsächlich ist sie – wie der Name vermuten lassen kann – ein Blumentopf, oder besser gesagt: ein Blumenbehälter. Erde war nicht enthalten, stattdessen wurden zunächst getrocknete beziehungsweise Kunstblumen darin präsentiert und nach der Jahrhundertwende auch Gestecke aus frischen Blumen. Die Jardiniere wurde auf einem Tisch oder auf einem speziellen, höheren Hocker aufgestellt.

Wo kann ich eine Jugendstil-Jardiniere effektvoll platzieren?

Eine Jugendstil-Jardiniere macht sich entweder als zentrales Schmuckelement einer Tafel sehr gut oder auch als unaufdringliche Dekoration. Stellen Sie die Jardiniere mit einem hübschen Blumengesteck auf Ihre Festtafel und Sie haben eine klassische Alternative zur üblichen Blumenvase. Durch ihr eher flaches Profil verdeckt sie auch nicht den Blick der anwesenden Gäste aufeinander, die sich ansonsten nur durch das aufgestellte Grünzeug hindurch unterhalten können. Soll die Dekoration nur dezent platziert werden, eignet sich ein Beistelltischchen im Flur. Neben dem Telefon oder dem Schuhschrank bietet eine Jardiniere im Jugendstil einen interessanten Stilkontrast.