Edler Empire-Stuhl – schöner Wohnen mit Antiquitäten

Als Empire bezeichnen Kunsthistoriker den während der Regierungszeit Kaiser Napoleons (etwa 1804 bis 1815) vorherrschenden Architektur-, Mode- und Designstil. „Empire“ bedeutet übersetzt „Kaiserreich“. Den ästhetischen Vorlieben Napoleons entsprechend zeichnet sich der Stil durch klare Linien und einzelne, eingearbeitete Dekoelemente aus, die ägyptisch, griechisch oder römisch anmuten. Die heute in anderen Stilrichtungen häufig zitierten vergoldeten Löwenfüße sind beispielsweise ein typisches Merkmal des Empire-Stils. Zum Bau der Möbel verwendete man größtenteils massive Hölzer wie Mahagoni, Ebenholz und Zeder. Samt und Marmor runden das prunkvolle und dennoch funktionale Erscheinungsbild ab.

Welchen Seltenheitswert hat ein Empire-Stuhl?

Ein Empire-Stuhl ist ein echter Hingucker in jedem Interieur. Ob als antikes Stühle-Set im Esszimmer oder als Einzelstück im Wohnbereich – ein Empire-Stuhl verbreitet das Ambiente vornehmer Bescheidenheit. Betten Sie ihn als Stilbruch in eine moderne Inneneinrichtung ein oder kombinieren Sie ihn etwa mit einer antiken Kommode. Trotz der kurzen napoleonischen Regierungszeit erfreuen sich Empire-Möbel noch heute großer Beliebtheit, nicht zuletzt wegen des Seltenheitswerts der Original-Stücke. Nach 1815 wurde das Empire europaweit vom blumigeren Biedermeier-Stil abgelöst. Während sich Empire-Möbel in Frankreich vor allem in den Residenzen von Oberschicht und Adel fanden, eroberte nun Biedermeier-Mobiliar die bürgerliche Wohnung. Neun Jahre nach dem Aufkommen der napoleonischen Stilrichtung verschwanden die klassizistischen Elemente aus dem Repertoire der Künstler und Architekten. Erst später, während der Regierungszeit Napoleons III., kehrten verschiedene Charakteristika des Stils zurück. Damit ist jeder Empire-Stuhl heute ein seltenes Einzelstück.

Wie pflegen Sie Ihr Empire-Mobiliar richtig?

Ein original Empire-Stuhl ist heute über 200 Jahre alt. Selbst bei guter Pflege müssen Sie mit Gebrauchsspuren, kleineren Kratzern und einer sichtbaren Patina rechnen. Sofern der Stuhl nicht als Ausstellungsstück, sondern als Alltagsmöbel verwendet wurde, werden Sie ihm seine Geschichte ansehen. Mit der richtigen Pflege sorgen Sie allerdings dafür, dass Sie sich noch lange an Ihrem geschichtsträchtigen Einzelstück erfreuen können. Experten raten von flüssigen Polituren ab. Zunächst verbessern diese zwar den optischen Eindruck des Möbels, schon bald ziehen sie aber Staub und Verschmutzungen an. Reinigen Sie Ihr antikes Mobiliar besser mit einem weichen, trockenen Tuch und – falls nötig – mit einem Pinsel. Gegen große und sichtbare Verschmutzungen gehen Sie mit Neutralseife und wenig Wasser vor. Nachdem Sie die Seife vorsichtig auf der Holzoberfläche verteilt haben, reiben Sie sie vollständig ab. Verzichten Sie dabei auf Mikrofaser-Tücher, da diese aufgrund ihrer Struktur kleine Kratzer im Holz verursachen können. Zur Erneuerung der Polsterung oder Bespannung konsultieren Sie besser einen Fachmann. Bei einem Original-Möbelstück kann es sich ohnehin lohnen, einmalig einen Restaurator aufzusuchen.