Briefmarken aus dem altdeutschen Bayern (bis 1914)

Altdeutsche Briefmarken aus Bayern (bis 1914) - Briefmarken aus ihrer Anfangszeit in Deutschland

Bayern war zu allen Zeiten bei Briefmarkensammlern außerordentlich beliebt. In der vielfältigen Auswahl der Briefmarken aus Altdeutschland (bis 1945) erfreuen sich neben den Briefmarken des altdeutschen Norddeutschen Bundes (bis 1945) vor allem die Briefmarken aus dem altdeutschen Bayern (bis 1914) großer Beliebtheit. Briefmarken erschienen in Bayern erstmalig im Jahr 1849, womit das Königreich Bayern das neunte Land war, das Briefmarken einführte. Bayern gehörte zu den deutschen Staaten, die mit dem Aufbau einer eigenen Briefmarkenproduktion die Vorreiter in Deutschland waren. Die erstmalige Briefmarkenausgabe bestand aus drei Wertkategorien.

Was zeichnet altdeutsche Briefmarken aus Bayern (bis 1914) aus der Mitte des 19. Jahrhunderts aus?

Die 1 Kreuzer-Marke ist tiefschwarz und fand für lokale Postsendungen Verwendung. Die 3 Kreuzer-Marke ist blassblau und die 6 Kreuzer-Marke gelbbraun. Diese Briefmarken druckte man auf Bögen von jeweils 180 Stück, die man anschließend halbierte und zusammen mit den Anweisungen für den zuständigen Mitarbeiter bei der Post in verschlossene Briefumschläge legte. Die beiden 90er-Blätter trennte man durch eine breite Rinne voneinander. Zusammenhängende Blätter sind außerordentlich wertvoll, da man sie heute ausschließlich in Ausnahmefällen findet. Die Erstausgabe druckte man auf ein handgewebtes, gelbliches Papier, das in seiner Stärke variiert. Als Sicherheitsmaßnahme enthalten die 3 Kreuzer- und die 6 Kreuzer-Marken einen einzigen vertikalen roten Seidenfaden. Die späteren Ausgaben enthielten zusätzlich ein geprägtes Wappen.

Was ist die Besonderheit der altdeutschen Briefmarken aus Bayern (bis 1914)?

Zahlreiche Länder, wie beispielsweise England, Frankreich und die Vereinigten Staaten, begannen ihre Briefmarkenproduktion mit Porträts von Einzelpersonen. Bayerische Briefmarken enthielten aber bis zum Jahr 1911 keine Porträts. Bayern ging im April 1850 mit Österreich, Preußen und Sachsen ein postalisches Abkommen ein und für Entfernungen von mehr als 150 Kilometern gab man eine 9 Kreuzer-Marke aus. Im Jahr 1854 erfolgte die Einführung einer Marke mit dem Wert von 18 Kreuzern zur Deckung der Portokosten für Sendungen mit einem hohen Gewicht.