Der Air Jordan 4: Der Beginn einer Dynastie
Am 7. Mai 1989 wurde die Welt Zeuge des legendären „Shot“, was für jeden anderen als „His Airness“ nicht im Rahmen des Möglichen gewesen wäre. Michael Jordan hat diesen einmaligen Buzzer Beater mit der Hilfe seiner Black Cement Air Jordan 4s bewerkstelligt. Es war sein fünftes Jahr in der Liga und ein brillanter Beweis dafür, dass er auf dem besten Weg war, ein Superstar zu werden.
Dasselbe kann auch über Tinker Hatfield gesagt werden, dem Lead Designer der Air Jordan-Linie. Nach dem bahnbrechenden Erfolg des Air Jordan 3 konnte sich Hatfield seine Aufträge aussuchen. Er hatte gerade erst die Formel für den beliebtesten Sneaker aller Zeiten entwickelt, würde er sich trauen, daran noch etwas zu verändern? Er beschloss, das Design in seinen Grundzügen beizubehalten, aber die Performance des Modells noch weiter zu verbessern. Der Air Jordan 3 hatte die Partnerschaft zwischen Nike und Jordan gerettet. Der Air Jordan 4 aber bettete sie in Zement. Und das ist den Designs von Hatfield zu verdanken.
Das macht den AJ 4 aus: Performance im FokusTinker Hatfield hat in diesem zweiten Design seiner Air Jordan-Serie das Spiel neu definiert. Die Atmungsaktivität und Performance des Schuhs wurden überarbeitet. Es handelt sich immer noch um einen Mid-Cut-Sneaker wie beim AJ 3, die Air-Einheit in der Ferse ist ebenfalls noch da und das Nike Air-Emblem an der Rückseite auch. Hatfield hat zudem das ikonische Jumpman-Logo an der Schuhzunge so belassen. Der Air Jordan 4 ist jedoch perfektioniert worden. Das macht dieses Modell im Detail aus:
- preiswertes Durabuck-Synthetikleder an der Außenseite, welches leicht zu reinigen ist
- eine eingekapselte Air-Einheit am Vorderfuß
- Im Jumpman-Logo findet sich das Wort „Flight“, denn dieser Sneaker verleiht schließlich Flügel
- „Flügel“ in Form eines Multiport-Schnürsenkelsystems mit zusätzlichen Löchern, damit sich der Schuh dem Träger anpasst und seitlich mehr stützt
- eine Lasche an der Ferse, mit der er leichter an- und ausgezogen werden kann
- überformte Mesh-Schicht für mehr Atmungsaktivität des Schuhs; das Mesh-Netz wurde mit Urethan überzogen, in weiches Plastik getaucht und dann mit einem Luftstrom getrocknet, um das Plastik aus den Lücken im Netz wieder zu entfernen.
Dieser berühmte Buzzer Beater aus den NBA Playoffs des Jahres 1989 machten den Mythos um den Air Jordan 4 nur noch faszinierender. Es waren noch 3 Sekunden auf der Uhr übrig und Michael Jordan entschied über das Schicksal der Bulls/Cavs. In diesem Moment stand die Zeit still, als MJ den Ball über Craig Ehlo hinweg manövrierte und er über den Platz schoss, bevor er durchs Netz fiel; im gleichen Moment, in dem der Buzzer ertönte und das Spiel beendete.
In den Köpfen hat sich seitdem das ikonische Bild von Jordan bei seinem Sprung in die Luft eingeprägt, wie seine Air Jordans 4 dabei vom Boden abheben. Das war der erste von vielen entscheidenden Bällen und gleichzeitig der erste Ball der Bulls, der sie zu Champions machte. Diese Saison sollte Jordans erfolgreichste Saison seiner Laufbahn werden. Er erreichte im Schnitt 32,5 Punkte, acht Rebounds und acht Assists.
Air Jordan IV macht das RichtigeDer Star in der Werbetrommel rund um den AJ 4 war eine Kampagne mit Michael Jordan und Mars Blackmon, einem erfundenen Superfan, der von Filmemacher Spike Lee dargestellt wurde. In Lees Film „Do The Right Thing“ aus dem Jahr 1989 zeigte er ein Paar Air Jordans 4 in der Farbgebung White Cement, die von Giancarlo Espositos Rolle getragen wurden, Buggin' Out. Und es sollte nicht der letzte Auftritt der Air Jordans in Spike Lees Produktionen sein.
Die ursprünglichen Jordan 4-FarbenDer original Air Jordan 4 war in vier Farbgebungen erhältlich. In Anlehnung an den Air Jordan 3 gab es White Cement, Fire Red, Bred und Military Blue. Die Namen waren nicht schon immer für die Air Jordans vorgesehen gewesen, oft wurden sie der Farbgebung später von den Liebhabern der Sneaker gegeben. Die schwarz-rote Farbgebung Bred war gleichzeitig die erste, die auf weiches Nubuk-Leder in einem Air Jordan setzte. In vielen künftigen Modellen wird bis heute gern auf dieses Material gesetzt.
Retro-Modelle: zehn Jahre bis zur ProduktionEs sollten zehn Jahre vergehen, bis die Air Jordans 4 erneut hergestellt wurden. 1999, als Michael Jordan sich zum zweiten Mal zur Ruhe setzte, brachte Nike die beliebtesten Farbgebungen Bred und White Cement wieder auf den Markt. Diese beiden Farben gehören in jede Sneaker-Sammlung. Langfristig wird dieses Duo allerdings wenig Wertsteigerung erleben, da die Retro-Modelle in großer Zahl hergestellt wurden. Weitere Farbgebungen und Sondereditionen waren:
- Columbia, welche später umbenannt wurde in Legend Blue
- Oreo, getrommeltes schwarzes Leder mit zementfarbenen Spritzern an den Ösen und der Mittelsohle
- Bling Bling, mit Leder statt Mesh und dem Jumpman-Logo anstelle des Nike Air-Brandings, ein kompromissloser Wandel für viele Sneaker-Fans
- Cool Grey, eine Kombination aus Grau, Chrom und Kohlschwarz, die erst 2019 zuletzt als Retro-Edition auf den Markt kam
- Fire Red Mars, mit Mars Blackmons Gesicht an der Seite
- die Edition Do the Right Thing, eine sehr limitierte Sonderausgabe mit einem Kratzer an der Zehenbox (in Anlehnung an die Szene aus dem Film) und noch ein weiteres Modell für Damen aus dem Jahr 2020
- Black Cat, Pure Money und Thunder waren ähnlich beliebte Retro-Modelle.
Viele Sneaker-Toplisten enthalten einige der teuersten und begehrtesten Air Jordans 4:
- UNDEFEATED Air Jordan 4 aus 2005, weiterverkauft für $18.500
- eine weiteres 2005er-Modell in Zusammenarbeit mit Rapper Eminem, die Gebote überstiegen $10.000
- KAWS aus 2017: grau in limitierter Sonderausgabe, und eine noch viel seltenere Friends and Family-Edition in Schwarz
- Travis Scott von 2018
- Jordan 4 nur für Frauen in Off-White
Die Anzahl hergestellter Schuhe und die Verfügbarkeit dieser Modelle haben einen großen Anteil am Wert der Jordan 4-Sneaker. Die UNDEFEATED-Exemplare beispielsweise sind auf 72 Stück beschränkt, während die Eminem-Edition nur 50 Stück aufweist.