Die Geschichte seiner Heimat Afghanistan lässt Khaled Hosseini nicht los. Mit dem Romandebüt "Drachenläufer" landete er einen weltweiten Erfolg, der vor allem durch persönliche Weiterempfehlungen der begeisterten Leser zustande kam. Sein neuer Roman "Tausend strahlende Sonnen" spielt ebenfalls in Afghanistan und erzählt vor dem Hintergrund der wechselvollen Geschichte dieses zerstörten Landes das Leben zweier Frauen mit ganz unterschiedlicher Herkunft. Mariam wird 1959 als uneheliches Kind geboren. Ihre Mutter wird außerhalb des Anwesens der Großfamilie in einer armseligen Hütte untergebracht, denn der Vater hat mit seinen drei anderen Frauen und deren Kinder schon genug Mäuler zu versorgen. Doch immer wenn er zu seinen wöchentlichen Besuchen über den Fluss kommt, wartet Mariam ungeduldig auf ihn. Er erzählt von der wunderbaren Stadt Herat und bringt Abwechslung in Mariams kleine Welt. Als sie jedoch wirklich seine Hilfe braucht, versagt dieser Mann und greift zu einer für ihn ganz einfachen Lösung: Er verheiratet Mariam, die gerade fünfzehn wurde, mit einem viel älteren Schumacher aus Kabul. Nur schwer findet sie sich mit ihrem Leben als Ehefrau zurecht. Ihr Mann Raschid verlangt von ihr, dass sie die Burka trägt und ihm tadellos den Haushalt führt. Gehorcht sie seinen Wünschen nicht widerspruchslos, bestraft er sie mit brutalen Schlägen. Das Leben in Kabul verändert sich rasch. 1978 marschieren die Russen in Afghanistan ein und der Krieg hinterlässt Spuren in der Stadt, doch noch verheerender sind die Schäden, als die Mudschaheddin um die Macht kämpfen. Kabul wird zwischen den verfeindeten Warlords aufgeteilt und der Kampf verlagert sich in die einzelnen Viertel und Straßenzüge. In derselben Straße wie Mariam lebt Laila. Ihr Vater ist Lehrer und er erzieht seine Tochter zu einer selbstbewussten jungen Frau, die später einmal die Universität besuchen soll. Als Lailas Familie bei einem Bombenangriff stirbt, findet sie bei Mariam und ihrem Mann Unterschlupf. Zunächst stehen sich die beiden Frauen feindselig gegenüber, doch schnell solidarisieren sie sich gegen die wachsende Brutalität Raschids, der Laila als Zweitfrau für sich beansprucht. Laila ist von ihrem Jugendfreund Tarik schwanger. Da sie glaubt, dass er getötet wurde, willigt sie widerwillig in die Ehe mit Raschid ein. Mittlerweile sind die Taliban an die Macht gelangt und das Leben für die Frauen wird unerträglich. Sie dürfen das Haus nicht mehr ohne ihren Mann verlassen, Radio und Fernsehen sind verboten, die Kinos geschlossen, an einen Universitätsbesuch ist nicht zu denken. Das wechselvolle Leben von Mariam und Laila steht im Mittelpunkt von Khaled Hosseinis neuem Roman. Während der "Drachenläufer" eher autobiografische Züge trägt, auch Hosseini ist wie seine Hauptfigur nach Amerika ausgewandert, nimmt er jetzt die weibliche Perspektive ein. Denn vor allem das Leben der Frauen war von den Taliban streng reglementiert. Doch manchmal sind Hosseini die politischen Geschehnisse im Wege und dadurch wirken seine Figuren hölzern in ihren Handlungen. Wer sich jedoch die letzten fünfzig Jahre afghanischer Geschichte noch einmal vor Augen führen möchte, der sollte Mariam und Laila auf ihrem schwierigen Weg begleiten.Vollständige Rezension lesen
„Tausend strahlende Sonnen“ ist ein dramatischer Roman vom Leben zweier afghanischer Frauen. Der Autor Khaled Hosseini ist aus Afghanistan, und hat den Weltbestseller „Drachenläufer“ geschrieben. Der Autor hat zum Alltagsleben der Frauen den politischen Hintergrund Afghanistans der letzten Jahrzehnte mit eingebaut. Im Text selbst hat der Schriftsteller einzelne afghanische Wörter mit eingebaut, die sich sofort im gleichen Satz erklären. Inhalt: Die uneheliche Mariam wächst ländlich bei ihrer Mutter auf. Obwohl der Vater auf Besuch kommt, will er Mariam nicht bei sich im Haushalt aufnehmen. Nachdem sich ihre Mutter aufgehängt hat, wird Mariam an den viel älteren Schuhmacher Raschid verheiratet. Sie lebt mit ihrem Mann in Kabul. Nachdem sie keine Kinder bekommen kann, quält Raschid sie körperlich und seelisch. Parallel zu Mariams Geschichte erzählt der Roman das Leben von Laila. Ein junges Mädchen, das ihren Freund Tarik liebt. Durch die Unruhen in Kabul zieht Tarik mit seiner Familie nach Pakistan. Laila bleibt schwanger zurück. Als ihre Eltern bei einem Bombenangriff ums Leben kommen, nehmen Raschid und Mariam Laila in ihren Haushalt auf. Raschid nimmt Laila als Zweitfrau. Anfängliche Abneigungen zwischen den Frauen werden bald durch Freundschaft abgelöst. Gemeinsam wollen sie aus dem unglücklichen Leben mit Raschid fliehen. Doch ihre Flucht wird vereitelt und das Martyrium wird noch schlimmer. Erschütternde Frauenschicksale in einem von Unruhen gebeutelten Land. Frauen, die ohne Rechte in der Ehe und Gesellschaft leben müssen. Ergreifender, trauriger, informativer, dramatischer und aufklärender Roman. Im Anhang ist Material für Lesekreise. .•:*¨¨*:•.-(¯`v´¯)--(¯`v´¯)-.•:*¨¨*:•. Danke für eine positive Bewertung!Vollständige Rezension lesen
In außergewöhnlicher Form versteht es Khaled Hosseini sich vom Vorgängerroman Drachenläufer" zu lösen und wieder eine ganz eigene Geschichte bzw. einen Geschichten-Sternenhimmel zu erzählen. Die beiden Hauptfiguren sind die Frauen Mariam und Leila, die im Bannkreis von dem älteren Afghanen Raschid in ihrer Eigenständigkeit und Emanzipation gehindert werden und sich durch eine bezaubernde Freundschaft ihrer einzigartigen Kraft zur Veränderung versichern. Wieder breitet er vor dem Leser ein geschichtliches Panorama Afghanistans aus, was ihm dieses Mal sogar noch besser gelungen ist. Der Kampf der beiden Frauen ums Überleben angesichts von Gewalt, Erniedrigung und Willkür, wird feinfühlig und äußerst realistisch mit der wechselhaften Historie des geschundenen Landes verwoben. Seine Geschichte umspannt einen Zeitraum von mehr als dreißig Jahren, beginnend mit dem Königreich, welches 1973 der Republik weicht, dem Einmarsch der Sowjets im Jahre 1979, deren zehnjährige Bekämpfung durch die Mudschaheddin, die am Ende in deren eigener "Selbstzerfleischung" endet und schließlich der brutalen Herrschaft des Talibanregimes und deren grausamer Vergehen an der Menschlichkeit. Hosseini spart nichts aus, sei es eine öffentlichen Exekution in der Halbzeitpause eines Fußballspiels oder aber die Auslebung sinnloser Zerstörungswut an Kulturdenkmälern, so geschehen an den riesigen Buddha-Statuen in Bamiyan. Doch der Autor nimmt das unnütze Blutvergießen der vergangenen dreißig Jahre nicht als willkommene düstere Kulisse, sondern als Teil des Alltags seiner Figuren. In die ungeschönte Gewalt setzt er immer wieder Lichtreflexe. Dass es dabei mitunter etwas zu melodramatisch und teilweise zu klischeehaft zugeht, kann man verschmerzen. Hervorzuheben ist seine wiederum wunderbare, orientalisch anmutende Erzählkunst, die schon den "Drachenläufer" auszeichnete und durch die erneut hervorragende Übersetzung von Michael Windgassen ungetrübt wiedergegeben wird. Fazit: Auch wenn die Geschichte mitunter ein wenig konstruiert, klischeehaft und konventionell erzählt wird und die Überraschungseffekte bezüglich der Lebenswendungen diesmal weniger prägnant und etwas vorhersehbarer als noch im "Drachenläufer" sind, so hat Khaled Hosseini mit "Tausend strahlende Sonnen" einen sehr emotionalen, spannenden Plot in einer kraftvollen, bilderreichen Sprache kreiert.Vollständige Rezension lesen
Nach "Drachenläufer" war die Messlatte zunächst sehr hoch. Obwohl die Thematik eine andere ist (Freundschaft zweier Frauen in Afghanistan) ist es dem Autor wieder gelungen, eine spannende, realitätsnahe Handlung in dem Roman zu verpacken. Wer den "Drachenläufer" geliebt hat, wird auch dieses Buch verschlingen. Neben der mitreissenden Handlung wird einem auch die Entwicklung Afghanistand deutlich gemacht und Zusammenhänge erklärt, die bisher immer nur in den Nachrichten zu verfolgen waren und nun einen Alltag in diesem Land beleuchten. SEHR EMPFEHLENSWERT
Eine mitreißende Geschichte zweier Frauenschicksale in Afghanistan in den Wirren des Krieges. Unterdrückt, gedemütigt ... erschreckend zu lesen für Menschen unserer "zivilisierten" Welt. Nicht nur die Thematik, auch der Stil des Autors zieht den Leser von Seite zu Seite immer mehr in seinen Bann und lässt ihn nicht mehr los. Nach dem Buch "Drachenläufer" war ich sehr gespannt auf den Nachfolger. Ich dachte nicht, daß das erste Werk noch zu toppen sei und hab eher mit einem "Rückschritt" gerechnet. Da hab ich mich enorm getäuscht. Tausend strahlende Sonnen - ein Buch, das man gelesen haben sollte ... allein schon um zu sehen wie gut es jedem von uns geht. Mehr als empfehlenswert. Mein Abschlußurteil: selten war ich von einem Buch so begeistert, fasziniert und zugleich erschreckt wie von diesem.Vollständige Rezension lesen
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